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Enerige & Management > Stromnetz - Vorschläge für innovationsfreundliche Regulierung
Quelle: Fotolia / Gina Sanders
STROMNETZ:
Vorschläge für innovationsfreundliche Regulierung
Im Zuge der Klimawende müssen Stromnetze ausgebaut und smart werden. Wie die Regulierung Digitalisierung und Innovationen anreizen könnte, hat TransnetBW in einer Studie durchleuchtet.
 
Den Übertragungsnetzen kommt bei der Transformation eine wichtige Rolle zu. Trotz des Umbaus des gesamten Systems müssen sie die sichere Stromversorgung zu jedem Zeitpunkt gewährleisten. Als Übertragungsnetzbetreiber sieht sich daher TransnetBW in einer besonderen Verantwortung für das Gelingen der Energiewende. Der Netzbetrieb erfordere neben dem Ausbau insbesondere intelligente Lösungen, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung vom 5. November. 

Im Rahmen einer Studie hat das Stuttgarter Unternehmen von der Jacobs University und dem italienischen Beratungshaus Oxera Consulting innovationsfreundliche Regulierungsansätze für das Übertragungsnetz untersuchen lassen. Der Ansatz war klar: "Der Regulierungsrahmen sollte es Netzbetreibern ermöglichen, nicht nur in Kupfer und Stahl, sondern auch verstärkt in Bits und Bytes zu investieren, um die Netzinfrastruktur intelligent zu gestalten und zukunftsfähig zu halten", so Rainer Pflaum. Digitale Innovationen hätten andere Umsetzungszyklen und Kostenstrukturen als der traditionelle Netzausbau – "Das müssen wir berücksichtigen", merkt der CFO von TransnetBW an.

Die Autorinnen und Autoren der Studie legen die Minuspunkte des derzeitigen Regulierungsrahmens offen: So seien Innovationsprojekte eher risikobehaftet, und Digitalisierungsprojekte meist basiert auf die Betriebskosten der Netzanlagen; gleichzeitig steige der Bedarf nach teils branchenübergreifenden Kooperationsprojekten. Für einen sachgerechten Anreiz und für eine transparente Refinanzierung von Innovation und Digitalisierung müsse die Regulierung weiterentwickelt werden, fordern die Autoren.
 
Studie "Weiterentwicklung der Anreize für Digitalisierung und Innovation in der Anreizregulierung der ÜNB" − zum Download bitte auf das Bild klicken
Quelle: TransnetBW/Jacobs University/Oxera Consulting

Folgende Themenfelder kreisen die Verfasser im Rahmen ihrer Untersuchung ein:
  • die extern wirkende Digitalisierung und Innovation mit Blick auf Anreize für die Entwicklung neuer Märkte und Bereiche
  • die intern wirkende Digitalisierung und Innovation mit Blick auf die Refinanzierung tendenziell Opex-intensiver Maßnahmen zur Verbesserung des internen Netzbetriebs
  • einen neuartigen Regulierungsansatz, der "Wagnisse" ermöglichen soll. Unter "Wagnis" verstehen die Autoren die Förderung von teilweise risikoreichen, innovativen Projekten und deren Erprobung vor einer Implementierung
Drei Ideen für innovative Wagnis-Regulierungsansätze werden in der Studie näher skizziert. Zum einen schlagen die Autoren ein sogenanntes "Experimentierbudget" vor. Mit diesem könnten Netzbetreiber externe Dritte dazu anreizen, an Experimenten teilzunehmen. Zudem sollte es über einen "Regulatory Innovation Trial" möglich sein, Änderungen im Regulierungsrahmen an sich testen zu können. Zum dritten empfehlen die Autoren eine "Pioniergeist-Prämie", die Netzbetreibern in Kooperationsprojekten eine flexiblere und fokussiertere Finanzierung von Innovationen ermöglichen könnte. Pflaum: "Wir erhoffen uns durch diese Ansätze eine Steigerung der Effizienz des Energiesystems und er volkswirtschaftlichen Wohlfahrt". 

Die 36-seitige Studie "Weiterentwicklung der Anreize für Digitalisierung und Innovation in der Anreizregulierung der ÜNB"  ist auf der Internetseite der TransnetBW als Download abrufbar. 
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Montag, 08.11.2021, 13:45 Uhr

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