• Strompreis am 1. Mai tief negativ
  • Windmüller müssen am häufigsten für Fledermäuse drosseln
  • G-7 wollen Kohleausstieg bis 2035
  • Stadtwerke Hockenheim fördern privaten Klimaschutz
  • Größte Energiegenossenschaft weiter „kerngesund“
  • BDEW mahnt mehr Energiewendeinvestitionen an
  • Leag nimmt 25-MW-Solarpark in Betrieb
  • Külsheim geht bald im Regionalversorger Tauberfranken auf
  • Knapp 125 Millionen Euro für Eemshydrogen
  • Großer Andrang bei der März-Ausschreibung
Enerige & Management > Bilanz - Westfalen Weser steigert Umsatz und Jahresergebnis
Bild: Shutterstock, Lisa-S
BILANZ:
Westfalen Weser steigert Umsatz und Jahresergebnis
Bei der Vorstellung seiner Bilanz hat der Versorger Westfalen Weser die Entwicklung im Jahr 2020 erläutert. Fazit: Man ist zufrieden – trotz negativer Einflüssen der Pandemie.
 

Der Konzernumsatz stieg einmal mehr und betrug 2020 rund 953,4 Mio. Euro (Vorjahr 898,5 Mio.). Er war deutlich vom Stromgeschäft mit 836,7 Mio. Euro (787,3 Mio.) geprägt. Die positive Entwicklung wird auf höhere Erlöse aus den Netznutzungsentgelten zurückgeführt. Die Strommengen waren dabei mit 6,1 Mrd. kWh (6,3 Mrd. kWh) leicht rückläufig.

Der Jahresüberschuss der Westfalen Weser mit Sitz in Paderborn (Nordrhein-Westfalen) wird mit 58,7 Mio. Euro angegeben (39,4 Mio. Euro). Die Investitionen lagen bei mehr als 93 Mio. Euro und betrafen mit 89 Mio. Euro im Wesentlichen die Erhaltung der Versorgungssicherheit.

Bei der Beurteilung der Entwicklung für 2021 gibt sich der Geschäftsbericht zurückhaltend. So heißt es lediglich, die aktuellen Prognosen der Bundesregierung zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung ließen derzeit keine wesentlichen Abweichungen von dem geplanten Konzernergebnis vor Steuern von 28,4 Mio. Euro erwarten.

Geschäftsführer Andreas Speith ging in seinem Resümee ausführlich auf die Auswirkungen der Pandemie ein. Er verwies darauf, dass alle technischen und personellen Maßnahmen getroffen worden seien, um die Strom-, Gas- und Wasserversorgung jederzeit sicherzustellen. Die Mitarbeiter im technischen Bereich, die für den Wartungs- und Reparaturdienst zuständig sind, arbeiteten vollumfänglich weiter.

„Alle wichtigen Einheiten sind mehrfach abgesichert. So gibt es bei uns zwei eigenständige Leitstellen, aus denen das Strom- und Erdgasnetz zentral gesteuert und überwacht wird. Sie könnten sich im Krisenfall gegenseitig ersetzen“, so Speith.

Darüber hinaus wurde die Einstellungsoffensive zur Verjüngung der Belegschaft fortgesetzt. Mit mehr als 90 neuen Mitarbeitenden habe man den Personalstamm um 10 % aufgestockt, hob Geschäftsführer Jürgen Noch hervor, der zusammen mit Speith eine Doppelspitze bildet.

Erneuerbare Energien haben Anteil von 58 % am Endverbrauch

Auch die Umsetzung der Energiewende wurde bei der Vorstellung der Bilanz thematisiert. Bis zum Ende des Jahres 2020 hat der Infrastrukturdienstleister nach eigenen Angaben rund 34.500 PV-Anlagen, über 600 Windkraftanlagen und mehr als 210 Biomasse- und Wasserkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 1.740 MW in sein Netz eingebunden.

Damit wurden rund 3 Mrd. kWh Strom eingespeist. Der Anteil regenerativer Energie am Endverbrauch machte im vergangenen Jahr 58 % aus. Damit nehme man in der Region Ostwestfalen-Lippe und Südniedersachsen eine führende Position bei der Umsetzung der Energiewende ein.

Den Bereich der Wärmedienstleistungen baut der Versorger ebenfalls aus und verweist auf seine klimaschonenden Versorgungskonzepte bei Quartierslösungen. Das zeige sich an aktuellen Vorhaben wie in Borchen oder Hövelhof sowie bei Nahwärmeprojekten in Bad Driburg, Bad Oeynhausen, Bad Wünnenberg, Beverungen, Enger, Kirchlengern und Nieheim. Kurz vor der Umsetzung stehe die Erschließung der Quartierslösung „Alanbrooke Kaserne“ in Paderborn.

In einer Vorreiterrolle sieht sich Westfalen Weser auch bei der E-Mobilität. Inzwischen habe das Unternehmen rund 350 öffentliche Ladepunkte im eigenen Netzgebiet installiert. Auch bei der Digitalisierung gehe es voran. Man unterstütze nicht nur Kommunen beim Aufbau von Smart-City-Konzepten, sondern und bringe moderne Messgeräte zum Kunden: 450 Smart Meter seien im Vollbetrieb und 100.000 sollen noch folgen. Rund 7.000 fernauslesbare Wärmezähler habe man eingebaut.

An Westfalen Weser sind 56 Kreise und Kommunen beteiligt. 24 weitere sind Konzessionsgeber. Das operative Geschäft liegt bei den beiden Töchtern Westfalen Weser Netz GmbH und Energieservice Westfalen Weser.
 

Kennzahlen Westfalen Weser 2020 2019
Umsatzerlöse in Mio. Euro 953,4 898,5
Netzmenge Strom in Mrd. kWh 6,1 6,3
Netzmenge Gas in Mrd kWh 3,4  3,7
Erlöse Dienstleistungen in Mio. Euro 48,3  41,7
Investitionen in Mio. Euro 93,1 102,2
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
+49 (0) 8152 9311 15
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 03.06.2021, 15:59 Uhr

Mehr zum Thema