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BILANZ:
Wieder Milliardengewinn für Wintershall
Der Öl- und Gasförderer Wintershall meldet für 2014 eine Produktionssteigerung und Milliardengewinne trotz sinkender Ölpreise. Das vergangene Jahr war aber auch geprägt vom Scheitern des Verkaufs des Gashandelsgeschäfts.
Eigentlich wollte die Kasseler BASF-Tochter Wintershall im Geschäftsjahr 2014 ihre Trennung vom Gashandelsgeschäft abschließen. Die Veräußerung der Beteiligung am ostdeutschen Gasimporteur VNG gelang,
doch der bereits bis ins letzte Detail vorbereitete Verkauf der Handelstöchter Wingas, WIEE und WIEH an den russischen Joint-Venture-Partner
Gazprom scheiterte – vermutlich aus politischen Gründen, die dem Ukrainekrieg und dem damit verbundenen Konflikt zwischen
Europa und Russland geschuldet sind.
Gazprom und Wintershall werden also weiter gemeinsam im Gashandel aktiv sein. Im vergangenen Jahr legte dieser Wintershall-Geschäftsbereich sowohl beim Umsatz als auch beim Absatz noch einmal zu. Auf Grund eines verstärkten Handels auf den europäischen Spotmärkten sei der Absatz um 40 Mrd. kWh oder 8 % auf 561 Mrd. kWh gestiegen, teilte das Unternehmen am 19. März anlässlich der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2014 mit.

Der Handelsumsatz wuchs um 360 Mio. Euro auf 12,2 Mrd. Euro. Einbußen der zum Handelsbereich zählenden Gasspeichertochter Astora seien durch das höhere Ergebnis der Transporttochter Gascade und „fortlaufende Optimierungsmaßnahmen auf der Beschaffungsseite des Handelsgeschäfts teilweise ausgeglichen“ worden, so Wintershall weiter.
Das Geschäftsfeld Exploration und Produktion (E&P) von Öl und Gas blieb auf der Umsatzseite (2,94 Mrd. Euro) stabil. Die Ölförderung ging leicht um 5 % auf 31 Mio. Barrel Öläquivalent (boe) zurück, die Gasförderung legte 5 % auf 105 Mio. boe zu.
Schwierige Ölförderung in Krisengebieten
Die Ölförderung war geprägt von monatelangen Unterbrechungen in Libyen, aber auch wachsenden Aktivitäten in Norwegen. Eine Zunahme der Gasproduktion verzeichnete die BASF-Tochter vor allem in Russland, wo Wintershall in mehreren Gemeinschaftsprojekten mit Gazprom in Sibirien, aber auch im Gebiet Wolgograd zusammen mit Lukoil aktiv ist. Wichtige Gasfördergebiete waren außerdem wieder die niederländische und die britische Nordsee. Darüber hinaus ist die Kasseler BASF-Tochter im E&P-Geschäft in Deutschland (Öl), in Argentinien und in Abu Dhabi tätig.
„Trotz des niedrigen Ölpreises vor allem im vierten Quartal haben wir 2014 das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Rainer Seele. Die 2 400 Wintershall-Mitarbeiter erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von 15,14 Mrd. Euro. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) lag bei 1,79 Mrd. Euro, der Gewinn bei 1,46 Mrd. Euro. Der Jahresüberschuss lag zum vierten Mal in Folge über 1 Mrd. Euro − allerdings auch um 15 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Produktionssteigerung weiter vorantreiben
Nach einer Gesamtproduktion von 136 Mio. boe Öl und Gas im vergangenen Jahr will das Unternehmen die Fördermenge bis 2018 auf 190 Mio. boe ausbauen. Wintershall verfolge vielversprechende Projekte und werde in den kommenden fünf Jahren gut 4 Mrd. Euro in Öl- und Gasaktivitäten investieren, so Seele. Dazu gehöre die weitere Entwicklung des Achimgaz-Projektes in Sibirien, die norwegischen Felder Edvard Grieg, Maria und Aasta Hansteen sowie das Gasprojekt Vega Pleyade in Feuerland vor der argentinischen Küste. Auch 2015 soll die Produktion wieder steigen.
Der Vorstandschef erwartet für das laufende Jahr einen durchschnittlichen Ölpreis zwischen 60 und 70 US-Dollar pro Barrel. Die Gaspreise werden sich nach Wintershall Einschätzung im Schnitt voraussichtlich auf dem Niveau des Jahres 2014 bewegen. Auf Grund des niedrigeren Ölpreises erwarte das Unternehmen für 2015 einen leichten Rückgang des Umsatzes und ein deutlich geringeres Betriebsergebnis.
Wintershall in Zahlen
Quelle: Wintershall
Gazprom und Wintershall werden also weiter gemeinsam im Gashandel aktiv sein. Im vergangenen Jahr legte dieser Wintershall-Geschäftsbereich sowohl beim Umsatz als auch beim Absatz noch einmal zu. Auf Grund eines verstärkten Handels auf den europäischen Spotmärkten sei der Absatz um 40 Mrd. kWh oder 8 % auf 561 Mrd. kWh gestiegen, teilte das Unternehmen am 19. März anlässlich der Veröffentlichung der Geschäftszahlen für 2014 mit.

Wintershall baut – trotz politisch schwieriger Lage – weiter auf Gasförderung mit Gazprom in Sibirien
Bild: Wintershall
Bild: Wintershall
Der Handelsumsatz wuchs um 360 Mio. Euro auf 12,2 Mrd. Euro. Einbußen der zum Handelsbereich zählenden Gasspeichertochter Astora seien durch das höhere Ergebnis der Transporttochter Gascade und „fortlaufende Optimierungsmaßnahmen auf der Beschaffungsseite des Handelsgeschäfts teilweise ausgeglichen“ worden, so Wintershall weiter.
Das Geschäftsfeld Exploration und Produktion (E&P) von Öl und Gas blieb auf der Umsatzseite (2,94 Mrd. Euro) stabil. Die Ölförderung ging leicht um 5 % auf 31 Mio. Barrel Öläquivalent (boe) zurück, die Gasförderung legte 5 % auf 105 Mio. boe zu.
Schwierige Ölförderung in Krisengebieten
Die Ölförderung war geprägt von monatelangen Unterbrechungen in Libyen, aber auch wachsenden Aktivitäten in Norwegen. Eine Zunahme der Gasproduktion verzeichnete die BASF-Tochter vor allem in Russland, wo Wintershall in mehreren Gemeinschaftsprojekten mit Gazprom in Sibirien, aber auch im Gebiet Wolgograd zusammen mit Lukoil aktiv ist. Wichtige Gasfördergebiete waren außerdem wieder die niederländische und die britische Nordsee. Darüber hinaus ist die Kasseler BASF-Tochter im E&P-Geschäft in Deutschland (Öl), in Argentinien und in Abu Dhabi tätig.
„Trotz des niedrigen Ölpreises vor allem im vierten Quartal haben wir 2014 das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Rainer Seele. Die 2 400 Wintershall-Mitarbeiter erwirtschafteten einen Gesamtumsatz von 15,14 Mrd. Euro. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) lag bei 1,79 Mrd. Euro, der Gewinn bei 1,46 Mrd. Euro. Der Jahresüberschuss lag zum vierten Mal in Folge über 1 Mrd. Euro − allerdings auch um 15 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Produktionssteigerung weiter vorantreiben
Nach einer Gesamtproduktion von 136 Mio. boe Öl und Gas im vergangenen Jahr will das Unternehmen die Fördermenge bis 2018 auf 190 Mio. boe ausbauen. Wintershall verfolge vielversprechende Projekte und werde in den kommenden fünf Jahren gut 4 Mrd. Euro in Öl- und Gasaktivitäten investieren, so Seele. Dazu gehöre die weitere Entwicklung des Achimgaz-Projektes in Sibirien, die norwegischen Felder Edvard Grieg, Maria und Aasta Hansteen sowie das Gasprojekt Vega Pleyade in Feuerland vor der argentinischen Küste. Auch 2015 soll die Produktion wieder steigen.
Der Vorstandschef erwartet für das laufende Jahr einen durchschnittlichen Ölpreis zwischen 60 und 70 US-Dollar pro Barrel. Die Gaspreise werden sich nach Wintershall Einschätzung im Schnitt voraussichtlich auf dem Niveau des Jahres 2014 bewegen. Auf Grund des niedrigeren Ölpreises erwarte das Unternehmen für 2015 einen leichten Rückgang des Umsatzes und ein deutlich geringeres Betriebsergebnis.
Wintershall in Zahlen
2014 | 2013 | |
Umsatz | 15,14 Mrd. Euro | 14,78 Mrd. Euro |
Umsatz Exploration & Produktion (E&P) | 2,94 Mrd. Euro | 2,93 Mrd. Euro |
Umsatz Gashandel | 12,21 Mrd. Euro | 11,85 Mrd. Euro |
Ergebnis der Betriebstätigkeit (Ebit) |
1,79 Mrd. Euro | 1,86 Mrd. Euro |
Ebit E&P | 1,41 Mrd. Euro | 1,45 Mrd. Euro |
Ebit Gashandel | 0,38 Mrd. Euro | 0,41 Mrd. Euro |
Gewinn | 1,46 Mrd. Euro | 1,73 Mrd. Euro |
Ölförderung | 31 Mio. boe | 32 Mio. boe |
Gasförderung | 105 Mio. boe | 100 Mio. boe |
Gasabsatz | 561 Mrd. kWh | 521 Mrd. kWh |
Absatz Wingas | 481 Mrd. kWh | 429 Mrd. kWh |
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Donnerstag, 19.03.2015, 16:31 Uhr
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