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Enerige & Management > Wasserstoff - 42 Mio. Euro für Wasserstoff-Testlabor in Görlitz
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WASSERSTOFF:
42 Mio. Euro für Wasserstoff-Testlabor in Görlitz
Das in Sachsen geplante "Hydrogen Lab Görlitz" (HLG) wird mit rund 42 Mio. Euro von Bund und Land gefördert.  
 
(dpa) − Um die Energiewende und den Strukturwandel in der Kohle-Region Lausitz voranzutreiben, entsteht in Görlitz ein Testzentrum für innovative Wasserstofftechnologien. Wasserstoff sei eine "ganz entscheidende Brücke" auf dem Weg hin zu einer wettbewerbsfähigen und dennoch klimaneutralen Industrie, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am 17. Juni in Görlitz bei der Übergabe des Förderbescheides. Mit dem HLG werde der Grundstein für eine Modernisierung der Wirtschaftsstruktur und für Wachstum und Wohlstand von morgen gelegt, so Altmaier. 

Rund 42 Mio. Euro investieren Bund und das Land Sachsen. Dafür baut die Fraunhofer-Gesellschaft das HLG auf dem Innovationscampus in Görlitz auf. Dort hat auch Siemens Energy seinen Sitz. Die Bauarbeiten beginnen im vierten Quartal dieses Jahres, Ende 2022 soll der Forschungsbetrieb dann schrittweise starten. Verläuft alles nach Plan, arbeiten ab 2023 bis zu 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Görlitz. Das HLG könne das "enorme Potenzial»" der Wasserstoffwirtschaft für Deutschland, Europa und die Lausitz nutzbar machen, so der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Reimund Neugebauer. 

Grüner Wasserstoff, der ausschließlich mit erneuerbarer Energie gewonnen wird, gilt als einer der Hoffnungsträger im Kampf gegen den Klimawandel. Er kann als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr die Nutzung von Kohle, Öl und Erdgas abzulösen. Der Bund hatte erst Ende Mai 62 deutsche Projekte ausgewählt, die sich an einer großen europäischen Wasserstoff-Allianz beteiligen sollen. Dafür werden mehr als 8 Mrd. Euro an Fördermitteln bereitgestellt (wir berichteten). 

Vernetzung mit Wasserstoffzentren in Leuna und Bremerhaven

In dem Görlitzer Testzentrum sollen künftig Wasserstofftechnologien im industriellen Maßstab entwickelt und erprobt werden. Dazu soll sich das HLG als vernetzte Forschungsplattform auch mit den Wasserstoffzentren in Leuna und Bremerhaven abstimmen. Zunächst geht es in Görlitz um die Erzeugung und Speicherung von Wasserstoff, aber auch um die Nutzung des alternativen Energieträgers in mobilen oder stationären Brennstoffzellen. Zudem soll auch kleinen und mittelständischen Unternehmen Wissen über Wasserstoff zugänglich gemacht werden, um ihnen die Anwendung neuer Technologien zu erleichtern. Dafür werden in dem Forschungsprojekt "ontoHy" Daten und Wissen zu anwendungsnahen Wasserstofftechnologien gesammelt. 

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sprach von einem "weiteren Leuchtturm für den Innovationsstandort Sachsen". Die zukunftsweisende Ausrichtung schaffe nicht nur neue Arbeitsplätze, sondern stärke die Region. Beim Strukturwandel könnten Innovationen helfen, einen Vorsprung bei neuen Technologien aufzubauen. 
 

dpa
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Freitag, 18.06.2021, 11:20 Uhr

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