• Kooperation für sichere Energiespeicher
  • Bestand an Solarthermie-Wärmenetzen steigt
  • Jetzt die neue E&M-Ausgabe als ePaper lesen!
  • Langzeit-EKG für Bestandsimmobilien
  • Privatkapital für die Energiewende
  • Entwicklung der deutschen Treibhausgas-Emissionen
  • Stabiles Preisniveau vor dem Wochenende
  • Plädoyer für einheitliche Netzentgelte
  • Windbranche fordert Änderungen beim Schallschutz
  • E&M-Energiemanager-Konferenz im Zeichen der Wärmewende
Enerige & Management > Biogas - Allein in Niedersachsen: Fast 6.000 grüne Kraftwerke abgeregelt
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
BIOGAS:
Allein in Niedersachsen: Fast 6.000 grüne Kraftwerke abgeregelt
Beim Redispatch werden als erstes Windräder aus dem Wind gedreht oder Biogasanlagen zwangsabgeschaltet. Das gefährdet auch die Wärmeversorgung auf Basis von Biomasse, klagt ein Verband.
 
Angesichts besonders vieler kurzfristiger Zwangsabschaltungen grüner Kraftwerke in Niedersachsen wegen Netzengpässen fordert der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) Niedersachsen / Bremen erneut eine Ausnahme für Biogasanlagen, die in Kraft-Wärme-Kopplung Wärmenetze versorgen.

Am 31. Januar um 12.30 Uhr zählte der LEE allein in Niedersachsen Redispatch-Maßnahmen an mehr als 5.500 grünen Kraftwerken. Er berief sich dabei auf die Netzampel des Verteilnetzbetreibers Avacon. Windräder wurden von Netzbetreibern kurzfristig zwangsweise aus dem Wind genommen und Biogasanlagen fernabgeschaltet, damit sie keinen Strom mehr einspeisen, weil das Stromnetz überlastet war. Seit dem Abend des 29. Januar komme es wieder häufig zu solchen kurzfristigen Eingriffen in die Kraftwerks-Fahrweise, bilanziert Joost Kuhlenkamp.

Bei Biogasanlagen sieht der LEE-Referent für Bioenergie und Wärme die aktuelle Redispatch-Praxis besonders kritisch. Diese könnten zwar eine gewisse Zeit das produzierte Gas speichern. Viele Anlagen heizten allerdings über Wärmenetze Häuser. Die Wärmeversorgung werde damit gefährdet. Kuhlenkamp fordert daher zum wiederholten Mal, Biogasanlagen mit Wärmenetzen im Rahmen des Redispatch nachrangig abzuregeln oder nur bis zu einem gesicherten Anteil zu drosseln.

Die Abregelungen erfolgten ohne Ankündigung und dauerten häufig über mehrere Tage. Die Ursachen seien, dass der im Norden erzeugte Grünstrom mangels Netzausbaus nicht ausreichend in die südlichen Verbrauchszentren abgeleitet werden kann und dass Erneuerbare-Energien-Anlagen in kritischen Netzsituationen schneller abzuregeln seien als konventionelle Kraftwerke.
 

Georg Eble
Redakteur
+49 (0) 8152 9311 44
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Dienstag, 31.01.2023, 15:55 Uhr

Mehr zum Thema