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Enerige & Management > Regenerative - Ausbau der Direktvermarktung verlangsamt sich
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
REGENERATIVE:
Ausbau der Direktvermarktung verlangsamt sich
Die direktvermarktete Leistung legt entgegen der Logik der Energiewende noch langsamer zu. Und das ausschließlich im subventionierten Segment. Das förderfreie Segment schrumpft überall.
 
Die Erneuerbaren-Leistung in der Direktvermarktung wächst im September langsamer als im Vormonat und noch langsamer als im Juli. Aus den aktuellen Zahlen, die die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) am 7. September veröffentlichten,  geht auch hervor, dass das Wachstum ausschließlich von geförderter Wind- und Solarkraft ausgeht, während die förderfreie sonstige Direktvermarktung in allen Technologien schrumpft oder stagniert.

Den Septemberzahlen zufolge steigt die Direktvermarktungs-Leistung insgesamt gegenüber den aktualisierten Augustzahlen um 319 MW auf 103.303 MW. Damit schrumpft der Zuwachs ungeachtet des beschleunigten Erneuerbaren-Ausbaus seit August immer stärker. Im Juli waren noch 796 MW dazugekommen. Seit Februar liegt die Gesamtleistung oberhalb von 100.000 MW.

Im laufenden Monat wird das abgeflachte Wachstum in der Direktvermarktung ausschließlich vom geförderten Marktprämien-Segment getragen und dort wiederum nahezu komplett von den größten Technologien Wind an Land und Solar.

Wind an Land geht insgesamt zurück, PV wächst nur in Förderung

Der Onshore-Wind schrumpft insgesamt: Einem Zuwachs von 211 MW auf 46.982 MW im Marktprämienmodell steht ein Rückgang in der förderfreien sonstigen Direktvermarktung von 225 MW auf 10.963 MW gegenüber.

In der Photovoltaik ging das Wachstum in der Marktprämie dagegen kaum zulasten des förderfreien Segments, welch letzteres nur um 20 MW auf 4.070 MW schrumpfte. In der Förderung stehen jetzt 23.576 MW PV-Leistung. Das sind 361 MW mehr als im August.

In diesen Zahlen ist der Großteil der 3,42 Millionen deutschen PV-Anlagen nicht enthalten. 3,35 Millionen davon leisten weniger als 100 kW, so das Marktstammdatenregister. Diese stehen außerhalb der Direktvermarktungspflicht. Ihr Strom wird in der Regel von den ÜNB pflichtvermarktet. 
​Biomasse: marginale Schrumpfung

In der förderfreien Direktvermarktung gehen im September auch alle anderen Technologien neben Onshore-Wind und PV zurück, und zwar im niedrigen zweistelligen MW-Bereich, oder sie treten auf der Stelle.

In der direktvermarkteten Biomasse als viertgrößter Technologie nach Wind onshore, PV und Wind offshore (stabil bei 8.357 MW) gibt es eine marginale Schrumpfung im Bereich des statistischen Grundrauschens auf insgesamt 7.811 MW. Davon befindet sich das Gros von 7.237 MW in der Marktprämie.

Bei der Wasserkraft als fünftgrößter Energiequelle wandern saldiert 31 von 33 MW von der sonstigen in die geförderte Direktvermarktung, sodass jetzt 921 MW in der Marktprämie stecken und 315 MW im förderfreien Segment.

Augustzahlen waren um 172 MW zu niedrig

Der Korrekturbedarf bei den Vormonatszahlen belief sich allerdings erneut auf eine dreistellige MW-Leistung. Er relativiert grundsätzlich die Aussagen über die Entwicklung der beiden Segmente und der sieben darin erfassten CO2-freien Technologien. Dies wird aber nur ersichtlich, wenn man die Veröffentlichungen aus den Vormonaten archiviert. Denn die Transparenzseite der ÜNB überschreibt diese monatlich mit den aktuellen Zahlen.

Anfang August hatten die ÜNB für August im Vergleich zu den aktualisierten Zahlen noch insgesamt 172 MW zu wenig Direktvermarktungs-Leistung gemeldet, davon 103 MW zu wenig in der Marktprämie. Die Abweichungen konzentrieren sich auf die zumeist ans Verteilnetz angeschlossenen Haupttechnologien Windkraft an Land und PV. Die ÜNB argumentieren mit einer fehlerhaften Datenbasis, die ihnen Verteilnetzbetreiber (VNB) melden. Von VNB-Seite gebe es regelmäßig Nachmeldungen für Vormonate, die dann in der jeweils nächsten Statistik berücksichtigt würden. Die aktuelle sei daher auch immer die genaueste.
 

Georg Eble
Redakteur
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Donnerstag, 07.09.2023, 13:39 Uhr

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