• Feiertage geben Preisen eine Pause
  • Energie gesucht im Chemiepark
  • Gelsenwasser erzielt 2023 gutes Ergebnis
  • VBEW ab Juli mit einer neuen Doppelspitze
  • Ford stattet Händler mit Schnellladestationen aus
  • Anschluss von Rüdersdorf ans Kernnetz unter Vorbehalt
  • Stadtwerke entwickeln Prosumer-Plattform
  • SaaS-Anbieter Ecoplanet sammelt weitere 3,5 Millionen Euro ein
  • Zeppelin meldet zweitbestes Jahr der Firmengeschichte
  • Österreich: CO2-Emissionen sinken um 5,3 Prozent
Enerige & Management > Klimaschutz - Baden-Württemberg sieht sich auf Kurs
Bild: Shutterstock, Romolo Tavani
KLIMASCHUTZ:
Baden-Württemberg sieht sich auf Kurs
Nach vorläufigen Schätzungen hat Baden-Württemberg im vergangenen Jahr sein Klimaschutz-Ziel erreicht − trotz "schwierigerer Ausgangsbedingungen", wie es heißt.
 
Das für Ende 2020 anvisierte Klimaschutzziel konnte Baden-Württemberg nach einer ersten Abschätzung einhalten. Dies hat das Landesministerium am 9. Februar vermeldet. "Damit erfüllen wir die im Klimaschutzgesetz 2013 eingegangene Verpflichtung und halten Baden-Württemberg beim Klimaschutz auf Kurs", erklärte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) in Stuttgart. 

Zum Hintergrund: Um 25 % hatte die damals grün-rote Landesregierung 2013 den Rückgang der Treibhausgasemissionen Baden-Württembergs bis 2020 festgesetzt. Das Vergleichsjahr ist 1990. Bis 2050 ist der Rückgang auf 90 % verglichen zu 1990 anvisiert. Das erste Etappenziel sieht das Landesministerium als geschafft an. Zum Ländervergleich: Nordrhein-Westfalen hatte im August 2019 bekanntgegeben, sein 25-%-Klimaschutzziel für 2020 bereits 2017 erreicht zu haben. Ende vergangenen Jahres verkündete dann der NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP), Nordrhein-Westfalen habe bereits 2019 einen Rückgang der Treibhausgase in Höhe von 38 % verglichen zum Vergleichsjahr 1990 erreicht.

Baden-Württemberg mit "schlechterer Ausgangslage"

Keine Vergleichsbasis dazu sieht man dagegen beim Umweltministerium in Baden-Württemberg, denn: Im südlichen Bundesland sei die Ausgangslage schlechter gewesen als in anderen Bundesländern und im Bund, heißt es aus dem Ministerium in Stuttgart: Die Atomkraftwerke im Südwesten des Bundeslandes hätten lange für einen überdurchschnittlich hohen Anteil an CO2-freiem Atomstrom gesorgt. 2011 habe dessen Anteil noch bei über 50 % gelegen. "Das bedeutete einen von Anfang an vergleichsweise niedrigen CO2-Ausstoß pro Kopf", so Untersteller.

Wichtig sei gewesen, trotz des Ausstiegs aus der Kernkraft keinen Anstieg der Treibhausgas-Emissionen zu riskieren. Zudem habe die Bevölkerung in der Größenordnung einer Stadt wie Stuttgart (600.000 Einwohnerinnen und Einwohner) zugenommen. Auch die Wirtschaft sei gewachsen. "Beide Faktoren vergrößern eigentlich den CO2-Fußabdruck", erklärt Untersteller. 

Erfolge bei Emissionsminderung nicht verspielen

Zu den Zahlen in Baden-Württemberg: Nach Angaben des Statistischen Landesamtes habe die CO2-Einsparung Ende 2019 noch bei 19,7 % gegenüber dem Basisjahr 1990 gelegen. 4,8 Mio. Tonnen CO2 seien demnach noch für das angestrebte 2020er Ziel im vergangenen Jahr einzusparen gewesen. Erreicht werden konnte dies durch den Emissionshandel und den wachsenden Anteil der Wind- und Solaranlagen am Energiemix. Nicht zuletzt habe dazu auch die Corona-Pandemie und der dadurch reduzierte Straßen- und Flugverkehr und Industrieausstoß beigetragen.

Den Emissionsrückgang wertet Untersteller nur als "Zwischenziel". Es gehe nun darum, die Erfolge bei der Emissionsminderung nicht wieder zu verspielen, sondern nachzulegen. "Dafür brauchen wir nachhaltige Konjunkturkonzepte für die Zeit nach Corona", fordert Untersteller in Richtung Bundespolitik. "Wir brauchen mehr Dynamik beim Ausbau der erneuerbaren Energien bei der Gebäudesanierung". Auch eine konsequent verfolgte Verkehrswende mit elektrischen Antrieben und mit Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien seien nötig.
 

Davina Spohn
Redakteurin
+49 (0) 8152 9311 18
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 10.02.2021, 14:00 Uhr

Mehr zum Thema