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Enerige & Management > Gasnetz - Balticconnector funktioniert nach Reparatur wieder normal
Quelle: Shutterstock / Dabarti CGI
GASNETZ:
Balticconnector funktioniert nach Reparatur wieder normal
Die Erdgaspipeline Balticconnector ist repariert und wieder in Betrieb. Sie war vor einem halben Jahr schwer beschädigt worden. Die genauen Umstände sind noch unklar.
 
Die Meldung im Oktober 2023 schreckte auf, erinnerte sie doch an die erst ein Jahr zuvor verursachten Explosionen, die je eine Röhre von Nordstream 1 und 2 zerstörten. Dass die Nordstream-Pipelines gesprengt worden sind, ist klar, nur nicht von wem. Der Fall des Balticconnector ist zwar definitiv anders gelagert, hinterlässt aber ebenfalls noch ein weites Feld für Spekulationen.

Beim Balticconnector handelt es sich um eine 152 Kilometer lange Erdgaspipeline durch die Ostsee zwischen Inga in Finnland und Paldiski in Estland. Sie ist erst 2020 in Betrieb gegangen. Die Baukosten werden mit 250 Millionen Euro beziffert, von denen die Europäische Union zwei Drittel bezahlte.

Als am 8. Oktober 2023 ein Druckabfall verzeichnet worden war, wurde die Pipeline stillgelegt. Neben der Röhre hatte auch ein danebenliegendes Kommunikationskabel Schaden genommen, offensichtlich durch Fremdeinwirkung. Zudem zeichneten Messstellen eine seismische Anomalie in der Nähe der Stelle auf.

Wenige Tage später kam dann etwas Licht ins Dunkel. Der chinesische Frachter „Newnew Polar Bear“ hatte sich zum fraglichen Zeitpunkt dort aufgehalten. In der Nähe des Lecks tauchte auf dem Meeresgrund in 60 Meter Tiefe ein abgerissener Anker auf, bei der „Newnew Polar Bear“ fehlte einer. Die Schiffsführung zeigte sich, wie es in Medienberichten hieß, gegenüber ermittelnden Behörden zunächst nicht kooperativ. Deshalb blieb unklar, warum der Anker offensichtlich über den Boden geschleift wurde. Inzwischen ist davon die Rede, dass es bei den Untersuchungen eine Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden gibt.

Wie Gasgrid Finland und die estnische Fernleitungsnetzgesellschaft Elering, die die Pipeline gemeinsam betreiben, jetzt melden, ist die Röhre repariert und am 22. April wieder in Betrieb genommen worden. An diesem Tag wurden etwa 60 Millionen kWh von Finnland nach Estland übertragen, wie es in einer Mitteilung der Unternehmen heißt. „Ich kann bestätigen, dass Balticconnector normal funktioniert“, sagte Gasgrid-Manager Janne Gronlund der Nachrichtenagentur Reuters.

Die technische Höchstkapazität der Verbindung wird mit 78 Millionen kWh am Tag angegeben. Sie soll nach der Reparatur sogar noch etwas höher sein, weil im Zuge der Arbeiten einige Verbesserungen vorgenommen werden konnten, wie es seitens der Betreiber heißt.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Dienstag, 23.04.2024, 16:11 Uhr

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