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Enerige & Management > Technik - Baustart für Klärschlammverwertung
Kohlekraftwerk Walheim mit Visualisierung der Klärschlammverwertung (links). Quelle: EnBW
TECHNIK:
Baustart für Klärschlammverwertung
Im baden-württembergischen Walheim hat der Umbau des Kohlekraftwerks zu einem Klärschlammheizkraftwerk begonnen.
 
Ab Mitte November soll am EnBW-Standort Walheim erstmals schweres Baugerät zum Einsatz kommen, teilt das Unternehmen mit. Damit sollen Stahlbeton-Probepfähle zur Stabilisierung des Untergrunds eingebracht werden, auf denen später die Bodenplatte der Klärschlammverbrennungsanlage errichtet wird.

Parallel dazu habe man, so heißt es seitens EnBW, das Genehmigungsverfahren für den eigentlichen Bau weiter vorangetrieben: Im Laufe des Monats wurden und werden ergänzende Genehmigungsunterlagen beim Regierungspräsidium (RP) Stuttgart eingereicht. Damit könne das RP die nächste Phase des Verfahrens einleiten. Dazu gehören neben der inhaltlichen Prüfung auch eine Öffentlichkeitsbeteiligung. Bürgerinnen und Bürger können die Akten vor Ort einsehen und dazu Stellung nehmen. Das Einbringen der Probepfähle war vom RP als vorbereitende Maßnahme vorab genehmigt worden. Mit ihnen soll im Detail festgelegt werden, wie viele Pfähle in welcher Tiefe benötigt werden.

Durch den Kohleausstieg kann Klärschlamm künftig nicht mehr in Kohlekraftwerken verbrannt werden. In den Gaskraftwerken, die ersatzweise errichtet werden − etwa im nahegelegenen Heilbronn −, ist das nicht mehr möglich. Zudem müssen die Kommunen als Betreiberinnen von Kläranlagen bereits heute Konzepte zur Rückgewinnung des im Klärschlamm enthaltenen Rohstoffs Phosphor nachweisen. Auch hier ist EnBW nach eigenen Angaben einen Schritt weitergekommen: Die Tochtergesellschaft MSE Mobile Schlammentwässerung GmbH plant – in einer gesonderten Anlage an einem anderen Standort – die in Walheim anfallende Asche zu verarbeiten und daraus Phosphor zurückzugewinnen. Dazu hat das der Energiekonzern vor kurzem eine Kooperation mit zwei Partnern abgeschlossen.

Der Bau der Klärschlammverbrennungsanlage hatte im Vorfeld zu massiven Widerständen in der Kommunalpolitik geführt. So waren Beeinträchtigungen durch Lärm und Gestank befürchtet worden. EnBW hatte dem immer widersprochen und mit vielfältigen Aktionen zur Bürgerinformation für das Projekt geworben. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2026 vorgesehen.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Dienstag, 14.11.2023, 11:21 Uhr

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