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Enerige & Management > Beteiligung - Defizitärer Windturbinen-Bauer macht ernst mit Verkäufen
Quelle: Pixabay / Mohamed Hassan
BETEILIGUNG:
Defizitärer Windturbinen-Bauer macht ernst mit Verkäufen
Die angeschlagene Siemens Gamesa hat sich aus einem weiteren Nichtkerngeschäft zurückgezogen, um langfristig in die Gewinnzone zurückzukehren.
 
Der verlustreiche Windturbinen-Hersteller Siemens Gamesa hat bereits Anfang Februar seinen 32-Prozent-Anteil an dem spanischen Windturm- und Offshore-Fundamenthersteller Windar Renovables verkauft. Ein Sprecher der Mutter Siemens Energy bestätigte dieser Redaktion auf Anfrage einen entsprechenden Bericht des Portals offshorewind.biz.

Siemens Gamesa werde ein strategischer Kunde von Windar bleiben und von dort weltweit verschiedene Windenergie-Unterkonstruktionen für die See beziehen, ergänzte der Sprecher. Käufer des Windar-Anteils ist der unter anderem auf Private Equity spezialisierte Wachstumsinvestor Bridgepoint. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Das Divestment ist das zweite von Siemens Gamesa in der Unternehmenskrise. Vor gut einem Jahr hatte der Hersteller von Onshore- und Offshore-Windturbinen sein südeuropäisches Erneuerbaren-Geschäft verkauft.

Fokussierung und mehr

Die Konzentration auf das „absolute Kerngeschäft“ ist laut dem Siemens-Energy-Sprecher eine der Sanierungsmaßnahmen, um die Tochter Siemens Gamesa bis 2026 zunächst zu einer schwarzen Null zu führen. Die Verluste von Siemens Gamesa und die Kosten der Anfang 2023 abgeschlossenen Vollübernahme von allein 4 Milliarden Euro hatten der Siemens Energy, die in ihren anderen Sparten hochprofitabel ist, den Jahresabschluss 2023 verhagelt. Um das Wachstum der anderen Geschäftsbereiche weiter finanzieren zu können, bekam Siemens Energy im November 2023 Bundesbürgschaften über 7,5 Milliarden Euro.

Siemens Gamesa hatte im November 2023 einen „Aktionsplan“ verkündet, um bei sich das Blatt zu wenden. Ziel ist die Einsparung von 400 Millionen Euro bis 2026. Zu dem Maßnahmenpaket gehörte auch die Behebung der Qualitätsmängel an Windturbinen aus den Plattformen 4.X und 5.X, die Siemens Gamesa zumindest bei Neuauslieferungen erledigt haben will, generell strengere Qualitätskontrollen, Überlegungen hinsichtlich Werksschließungen, die Ausrichtung der weltweiten Vertriebs- und Technikorganisation auf profitable Länder und Kontinente mit günstigem regulatorischem Umfeld, wie etwa Europa, sowie straffere Geschäftsprozesse.

Allein im ersten Quartal 2024 schmälerte Siemens Gamesa das Ergebnis von Siemens Energy um 434 Millionen Euro (wir berichteten). Fürs Gesamtjahr 2024 wurde prognostiziert, dass der Windturbinen-Bauer vor Sondereffekten ein Loch von 2 Milliarden Euro ins Ergebnis der Mutter reißt, das trotzdem noch mit 1 Milliarde Euro Gewinn abschließen soll.

Gleichzeitig hat Siemens Gamesa volle Auftragsbücher. Sie machen einen Großteil des Auftragsbestandes von Siemens Energy von 118 Milliarden Euro aus.
 

Georg Eble
Redakteur
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Mittwoch, 06.03.2024, 12:33 Uhr

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