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Enerige & Management > Stadtwerke - Dienstleister schummelt bei Zählerständen
Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
STADTWERKE:
Dienstleister schummelt bei Zählerständen
Statt die Zähler abzulesen, haben sich Mitarbeiter eines Dienstleisters der Stadtwerke Witten einen schlanken Fuß gemacht – und einfach „plausible“ Werte gemeldet.
 
Dass die Wege in Witten besonders beschwerlich und die Treppen zahlreicher sind als andernorts, ist nicht bekannt. Doch einige Mitarbeitende eines Dienstleisters, der für die Stadtwerke diesen Dezember Zähler abgelesen hat, fühlten sich wohl überfordert. So überfordert, dass sie es sich selber einfach machten – zu einfach. „Wir haben bei dieser Firma Auffälligkeiten festgestellt“, sagt Stadtwerke-Sprecher Mathias Kukla.

110.000 Strom-, Erdgas-, Wasser- und Fernwärmezähler gilt es im Dezember und Januar in der Stadt Witten und Umgebung abzulesen. Und wie üblich haben die Ableser zur Datenerfassung ein digitales Helferlein. Das Helferlein führt jedes Mal automatisch eine Plausibiltätskontrolle durch und signalisiert, wenn ein Wert eingetragen wird, der zu stark von dem des Vorjahres abweicht. Was die Stadtwerke dieses Jahr feststellten: „In einigen Fällen wurden Werte sehr oft eingetippt – bis das Gerät nicht mehr meckerte“, schildert Kukla.

3.500 Zähler werden neu abgelesen

Die Stadtwerke haben, so Kukla, Kontrollmechanismen installiert, um solche Auffälligkeiten zu erkennen. Wie viele Kundinnen und Kunden betroffen sind, lasse sich aber nicht mit Sicherheit sagen.

Um auf der sicheren Seite zu sein, liest der Versorger alle Zähler, mit der die betreffende Firma beauftragt war, ein zweites Mal ab. 3.500 an der Zahl. Übernehmen werden das vor allem Mitarbeitende der Stadtwerke, aber auch die Hilfe von Dienstleistern, auf die „vollständig Verlass“ ist, ist nötig.

Nicht genau klar ist auch, wie viele Ableser falsche Werte gemeldet haben. Die Stadtwerke sprechen von „einigen wenigen schwarzen Schafen“. Deren Motivation erklärt man sich so: “Da muss man nicht klingeln, und da muss man nicht in den Keller gehen.“

Über den Mehraufwand, der nun entsteht, zeigt sich das kommunale Unternehmen nicht gerade begeistert. Doch ob man den Dienstleister deswegen in Regress nehmen werde, sei noch offen. „Wir sind mit ihm Gespräch“, sagt Kukla über das Unternehmen aus der Region. Eine Entscheidung soll im neuen Jahr fallen. Was die Ablesungen angeht, geben sich die Stadtwerke trotz allem entspannt: „Wir sind gut im Rennen“.
 

Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Freitag, 22.12.2023, 16:30 Uhr

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