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Enerige & Management > KWK - Ehemaliges Bergwerk wird zur innovativen KWK-Anlage
Bild: Camphausen, Steag
KWK:
Ehemaliges Bergwerk wird zur innovativen KWK-Anlage
Die Steag New Energies errichtet am Standort der früheren Zeche Camphausen eine innovative KWK-Anlage, die Abwärme aus Grubenwasser für die Fernwärmeversorgung nutzt.
 
Eine innovative KWK-Anlage besteht verpflichtend aus drei Teilen, sonst ist sie nicht förderfähig: einer konventionellen KWK-Anlage, einer erneuerbaren Wärmequelle und einem elektrischen Wärmeerzeuger. „Im Falle der Anlage am ehemaligen Bergwerk Camphausen ist die regenerative Wärmequelle das Grubenwasser, das auch nach der Stilllegung des Steinkohlebergbaus im Zuge der Ewigkeitsaufgaben aus der Grube an die Oberfläche gepumpt werden muss“, erläutert Christoph Traum, der das Projekt bei Steag verantwortet.

Das Wasser, das ansonsten ungenutzt in einen nahegelegenen Fluss eingeleitet werde, hat eine Temperatur von 36 Grad Celsius. Die im Wasser enthaltene Wärme lässt sich mit einer Wärmepumpe für die Wärmeversorgung nutzbar machen. „Auf diese Weise sparen wir Erdgas und schonen damit Umwelt und Klima – und das in durchaus erheblichem Maße, denn wir sprechen hier über jährlich vermiedene CO2-Emissionen von rund 6.300 Tonnen“, sagt Traum.

Parallel wird für den Einsatz in der innovativen KWK-Anlage auch das bestehende Blockheizkraftwerk modernisiert und um einen Wärmespeicher sowie eine Power-to-Heat-Anlage erweitert. Die Fernwärmeversorgung Camphausen wird zudem von Dampf auf Heißwasser umgestellt, was die Wärmeverluste reduzieren soll.

Hinzu kommt laut Aussage der Steag, dass das konventionelle BHKW mit Grubengas befeuert werden kann. Grubengas fällt nach Ende des Steinkohlebergbaus weiterhin an: „Indem wir das Grubengas als Brennstoff nutzen und verfeuern, tragen wir ebenfalls zur Klimaschonung bei, denn die Verfeuerung reduziert die Klimabelastung“, so Traum weiter.

Davon würden am Ende auch die Kunden von Steag New Energies profitieren, zu denen beispielsweise die Stadtwerke Sulzbach gehören: „Weil die von uns gelieferte Wärme zu einem Großteil CO2-frei ist, fallen im Vergleich zu anderen Formen der Wärmeversorgung merklich geringere Kosten an. Grund ist die zum Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe“, erklärt Christoph Traum.

Bei der Ausschreibung im Dezember 2020 wurden insgesamt zehn iKWK-Projekte mit rund 28 MW bezuschlagt. Unter den Unternehmen, die einen Zuschlag erhalten haben, waren auch Versorger wie die Stadtwerke Leipzig, Dresden oder Lübeck sowie der Energiedienstleister Getec. Die Zuschlagswerte lagen zwischen 9,95 Ct/kWh und 11,99 Ct/kWh. Der durchschnittliche, mengengewichtete Zuschlagswert beträgt 10,80 Ct/kWh. Die iKWK-Zuschlagslisten  sind auf der Seite der Bundesnetzagentur veröffentlicht. Die nächsten KWK-Ausschreibungen finden am 1. Juni 2021 statt.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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