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Bild: Fotolia, vencav
REGENERATIVE:
Grünstrom zu Marktpreisen im Kommen
Die Energiekontor AG und die Naturstrom AG setzen beide für die Strombeschaffung verstärkt auf Ü20-Windturbinen und förderfreie neue Solarparks auf Basis von Power Purchase Agreements.
 
Mit Power Power Agreements hat die Energiekontor AG mit Sitz in Bremen den Weiterbetrieb von 123 alten Windenergieanlagen mit einer Leistung von zusammen rund 120 MW gesichert, deren EEG-Vergütung am Ende des vergangenen Jahres ausgelaufen ist.

Nach Angaben des Wind- und Solarkraftprojektierers von der Weser haben die Weiterbetriebs-PPAs in der Regel eine Laufzeit zwischen einem und zwei Jahren. Als Abnehmer für den Strom der Ü20-Anlagen hat Energiekontor Verträge mit Energieversorgern und Industriebetrieben abgeschlossen, die auf richtigen Ökostrom aus deutschen Landen setzen. Rein rechnerisch kann mit diesem Ü20-Portfolio nach Energiekontor-Berechnungen der Strombedarf von 60.000 Durchschnittshaushalten hierzulande gedeckt werden.

Nach bislang vorliegenden Statistiken sind zum Jahreswechsel rund 4.000 Windenergieanlagen mit etwa 3.600 MW Gesamtleistung aus der EEG-Vergütung gefallen. Wie viele dieser Pionieranlagen am Netz geblieben sind, lässt sich derzeit nicht seriös sagen. Einen ersten Aufschluss könnte das Marktstammdatenregister, das von der Bundesnetzagentur betreut wird, in einigen Wochen geben. Dann müssten alle Nachmeldungen und Aktualisierungen vorliegen.

Zu den Unternehmen, die sich in den zurückliegenden Wochen für den Erhalt von Ü20-Windturbinen engagiert haben, zählt auch der Ökostromanbieter Naturstrom AG. Nach eigenen Angaben hat das Düsseldorfer Unternehmen für die eigene Strombeschaffung bislang 250 Altanlagen mit zusammen 180 MW Leistung unter Vertrag genommen. „Gute 20 Jahre nach Einführung des EEG schließt sich der Kreis: Immer mehr Ökostromanlagen liefern Energie zu Marktpreisen“, kommentierte Naturstrom-Vorstand Oliver Hummel diese Zahlen.

Für die Strombeschaffung setzt Naturstrom neben den Ü20-Windturbinen auch auf neue Solarparks, die ohne EEG-Vergütung finanziert werden. Dieses solare „Nicht-EEG“-Portfolio auf Basis von PPA-Verträgen umfasst bei Naturstrom bereits eine Leistung von 75 MW und soll weiter ausgebaut werden. „PPAs sind als Finanzierungsinstrument für Solarparks klar im Kommen“, betonte Hummel in einer Unternehmensmitteilung. „Denn mehr Solarstrom im Mix zu einem stabilen und langfristig günstigen Preis ist für Kunden und Energieversorger gleichermaßen attraktiv.“

Auch bei Energiekontor setzen die Verantwortlichen auf solare PPA-Projekte. Nach eigenen Angaben sollen auf dieser Finanzierungsbasis „allein im laufenden Jahr neue Vorhaben mit einem Volumen von bis zu 180 MW in Bau gehen.“
 

Ralf Köpke
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 13.01.2021, 13:29 Uhr

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