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Enerige & Management > Gas - HEH beschleunigt Entwicklungsprozess für LNG-Terminal Stade
Quelle: Fotolia / Dmitry Naumov
GAS:
HEH beschleunigt Entwicklungsprozess für LNG-Terminal Stade
Wilhelmshaven, Brunsbüttel – und Stade nicht zu vergessen: Noch vor Ostern will die Projektgesellschaft HEH am dritten möglichen Standort eines LNG-Terminals wichtige Weichen stellen.
 
Im Konzert der beschleunigt zu bauenden Umschlag-Terminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) reklamiert das Projekt in Stade eine bedeutende Rolle auch für sich. Noch vor Ostern will die Entwicklungsgesellschaft Hanseatic Energy Hub (HEH) durch ein Interessenbekundungsverfahren Klarheit über kommerzielle Aspekte des Milliarden-Projekts bekommen. Parallel dazu sollen relevante Dokumente für das Genehmigungsverfahren an die zuständigen Behörden gehen.

Der Weg heraus aus der Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen soll nicht zuletzt über die Einfuhr von LNG führen. Dafür fehlen Deutschland jedoch die Umschlaghäfen, während es in der EU bereits 26 Terminals gibt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte jüngst Tempo beim Bau von Terminals an den beiden Standorten Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) und Wilhelmshaven (Niedersachsen) angekündigt.

Stade will 10 % des jährlichen deutschen Gasbedarfs umschlagen

HEH erinnert in diesem Zusammenhang daran, in Stade mit der geplanten Regasifizierungskapazität von jährlich 12 Mrd. Kubikmetern künftig etwa 10 % des deutschen Gasbedarfs decken zu können. In Wilhelmshaven könnten drei Projekte auf 25 Mrd. Kubikmeter kommen, etwa die Hälfte des jährlich aus Russland eingeführten Gases, mit einem Teilbeginn schon im Jahr 2023.

Für die Initiative Zukunft Gas hatte Vorstand Timm Kehler zuletzt klare Präferenzen für Stade erkennen lassen, weil es der Standort „mit dem durchdachtesten Konzept und einer stabilen Investorenstruktur“ sei. Am Nordrand Niedersachsens arbeiten der belgische LNG-Experte Fluxys, die Hamburger Buss-Gruppe (Hafen, globale Schifffahrt und Windenergie) und der Schweizer Vermögensverwalter Partners Group zusammen. Sie taxieren die Investitionskosten auf 800 Mio. Euro für das Terminal und etwa 200 Mio. Euro für die Hafenanlagen.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs sagt Johann Killinger, geschäftsführender Gesellschafter von HEH, dass die Entwicklungsgesellschaft ihre „Hausaufgaben“ gemacht habe. „Mit dem beginnenden Interessenbekundungsprozess schaffen wir die Grundlage, um den Binding Open Season Prozess schnell durchzuführen.“ Der am 21. März gestartete Prozess läuft bis zum 8. April und soll dazu führen, dass internationale Marktteilnehmer ihr Interesse an der Buchung langfristiger Kapazitäten in Stade ab 2026 bekunden. Die Genehmigungsdokumente für das Terminal und den Hafen will HEH voraussichtlich noch vor Ostern einreichen.

In Stade soll das Terminal zunächst LNG und kohlenstoffarme Energieträger wie Bio-LNG und synthetisches Methan umschlagen, später klimaneutrale Energieträger wie Ammoniak. Gas und LNG sollen über den bestehenden Industriepark Stade in das Übertragungsnetz fließen. Der Transport von kleinteiligem LNG erfolgt über Schiene, Straße und Wasser, dazu sind eine LKW-Verladeanlage und ein Steg für das Bunkern von Schiffen vorgesehen.
 

Volker Stephan
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Dienstag, 22.03.2022, 14:37 Uhr

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