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Quelle: Shutterstock/peopleandmore
STROMNETZ:
Höhere Netzrenditen für die Energiewende nötig
Die Pläne, den Betreibern von Strom- und Gasnetzen die Renditen auf ihr eingesetztes Kapital zu kürzen, sorgen seit Wochen für Diskussionen. Jetzt äußert sich nochmals die EnBW.
 
Die Bundesnetzagentur will in Kürze die genaue Höhe der Verzinsung für neue Investitionen in Strom- und Gasnetze bekannt geben. Geplant war zuletzt, dass sie von 6,9 auf knapp 4,6 % gesenkt wird.

Dirk Güsewell, Vorstand der Energie Baden-Württemberg, möchte, dass die Zahlen nochmals geprüft werden: „Die Energiewende funktioniert nur mit modernen und leistungsfähigen Netzen. Die erzielbaren Renditen müssen deshalb für Unternehmen und den Kapitalmarkt so bemessen sein, dass sie in der Konkurrenz zu anderen, auch internationalen Investitionsmöglichkeiten mithalten können“, erklärte er in einer Unternehmensmitteilung. Dafür jedoch müsste der bisher von der Bundesnetzagentur aufgerufene Wert von 4,59 % für Neuanlagen um mindestens 1,6 % höher liegen. Das habe ein Gutachten ergeben, das die EnBW-Verteilnetztochter Netze BW in Auftrag gegeben hat.

„Eine niedrigere Verzinsung bringt nur auf den ersten Blick Einspareffekte für die Verbraucherinnen und Verbraucher. Auf mittlere und lange Sicht werden sie teuer erkauft und führen dazu, dass wir den Umbau des Energiesystems, die Sektorkopplung und am Ende unsere Klimaziele nicht werden stemmen können“, betonte Güsewell, der das Vorstandsressort Systemkritische Infrastruktur verantwortet.

Er kündigte in dem Zusammenhang auch an, dass der EnBW-Konzern, zu dem verschiedene Übertragungs-, Fernleitungs- und Verteilnetzbetreiber gehören, in den kommenden Jahren zweistellige Milliardenbeträge in die deutsche Netzinfrastruktur investieren werde.

Die von der Bundesnetzagentur gewählte Vorgehensweise, so Güsewell weiter, biete grundsätzlich die notwendigen Handlungsspielräume, um vor der endgültigen Festlegung noch nachzusteuern. Ein zentraler Ansatzpunkt sei dabei die ökonomisch korrekte Ermittlung der sogenannten Marktrisikoprämie. Diese werde in den bisherigen Berechnungen unterschätzt und führe zu einem – auch im internationalen Vergleich – deutlich zu niedrigen Eigenkapitalsatz.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Montag, 27.09.2021, 15:02 Uhr

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