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Enerige & Management > Wasserstoff - Ines will Investitionen in Wasserstoffspeicher anreizen
Quelle: Shutterstock / r.classen
WASSERSTOFF:
Ines will Investitionen in Wasserstoffspeicher anreizen
Die Speicherbranche empfiehlt, Differenzverträge zur Finanzierung von Wasserstoffspeichern zu nutzen. Die Initiative Energien Speichern hat dazu ein Positionspapier vorgelegt.
 
Das Bundeskabinett hatte Ende Juli 2023 die Fortschreibung der Nationalen Wasserstoffstrategie (NWS) beschlossen, darin war auch die Entwicklung von Wasserstoffspeichern aufgeführt. „Mittelfristig“ soll, wie es in dem NWS-Update heißt, ein Wasserstoffspeicherkonzept für Deutschland erarbeitet werden. Heißt: bis 2024/2025, wie die Initiative Energien Speichern e.V. (Ines) konkretisiert. Dass die Zeit drängt, betont Ines in ihrem am 9. Oktober veröffentlichten Positionspapier „Vorschläge für einen Marktrahmen zur Entwicklung von Wasserstoffspeichern“.

Mit Blick auf die Bedarfszahlen bemängelt der Berliner Zusammenschluss von Betreibern deutscher Gas- und Wasserstoffspeicher die unzureichende Anzahl an Projekten zur Entwicklung der Speicher sowie die noch ausstehenden Investitionsentscheidungen. 

Beim Bedarf verweist Ines auf das Bundeswirtschaftsministerium. Das von diesem beauftragte Forschungskonsortium beziffert im Rahmen mehrerer Szenarien zur Erreichung der Treibhausgasneutralität 2045 (kurz T45) den Bedarf für Wasserstoffspeicher auf zwischen 64 und 105 Milliarden kWh (Stand: November 2022).
 
Ines-Positionspapier "Vorschläge für einen Marktrahmen zur Entwicklung von Wasserstoffspeichern"
(zum Öffnen bitte auf das Bild klicken)
Quelle: Ines

Diesem zukünftigen Bedarf sieht Ines aktuell nur vereinzelte Pilotprojekte zur Entwicklung von Wasserstoffspeichern gegenüber. Sie decken die bereits bis 2030 erforderlichen Speicherkapazitäten nur in Teilen ab. Aus dem heutigen Bestand an Erdgasspeichern lassen sich laut Ines schätzungsweise nur 32 Milliarden kWh Wasserstoffspeicherkapazitäten entwickeln. Zur Umsetzung der Energiewende werde demnach auch der Neubau von Wasserstoffspeichern nötig sein. Jedoch: Sowohl die Umwidmung als auch der Neubau erfordern lange Zeiträume.

Angesichts der Entwicklungszeiten für Wasserstoffspeicher müsse zügig mit der Umwidmung von ausreichend großen Gasspeicherkapazitäten begonnen werden, um die Energiewende umzusetzen, heißt es seitens der Initiative. Auch zur Gewährleistung der Gasversorgungssicherheit hält die Initiative einen geordneten Transformationsprozess für die Umwidmung bestehender Gasspeicher auf Wasserstoff erforderlich. „In der Hochlaufphase ist die Geschwindigkeit des Marktes unzureichend, um die erforderlichen Wasserstoffspeicher für die Energiewende zu entwickeln“, kommentiert Ines-Geschäftsführer Sebastian Heinermann, geborener Bleschke, die Entwicklung.

Sicherheit im Markt schaffen

Die Initiative sieht eine Lösung in sogenannten Differenzverträgen (Contracts for Difference, CfD). Dieses Vergütungsmodell sieht laut dem Ines-Positionspapier vor, „dass zwei Parteien (in diesem Fall Staat und Wasserstoffspeicherbetreiber) Erlöse vereinbaren, die Wasserstoffspeicherbetreiber erwirtschaften und vereinnahmen dürfen. Der Staat garantiert diesen Erlös, indem er Mindererlöse ausgleicht. Gleichzeitig profitiert der Staat, denn es wird im umgekehrten Fall vereinbart, dass der Wasserstoffspeicherbetreiber Mehrerlöse an den Staat abführt.“

Heinermann erkennt in diesem Modell das Potenzial zur Schaffung der nötigen Sicherheit auf dem Markt, um Investitionen in Wasserstoffspeicher „in Milliardenhöhe“ tätigen zu können. Der Ines-Chef betont: „Der Hochlauf des Wasserstoffmarktes und damit die Energiewende insgesamt wird nur mit den großen Wasserstoffspeicherkapazitäten für erneuerbare Energien auf Kurs bleiben können.“

Das 22-seitige Positionspapier „Vorschläge für einen Marktrahmen zur Entwicklung von Wasserstoffspeichern“  steht auf der Internetseite von Ines zum Download bereit. 
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Montag, 09.10.2023, 15:20 Uhr

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