
Bild: Fotolia, kreatik
EUROPAEISCHE UNION:
Klimapolitik mit sozialer Schieflage
Der seit 1990 erzielte Rückgang der Treibhausgase in der EU wurde nach einer Studie von Oxfam überwiegend von den unteren und mittleren Einkommensgruppen erbracht.
Die Umweltorganisation rief die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union auf, für mehr soziale Gerechtigkeit in
der Klimapolitik zu sorgen. Die Gelbwesten-Proteste vor zwei Jahren in Frankreich hätten gezeigt, dass in der Klimapolitik
Fairness und Gerechtigkeit unverzichtbar seien.
Nach der Untersuchung schwedischer Wissenschaftler war der Konsum der reichsten 10 % (44 Mio.) der Europäer von 1990 bis 2015 für 27 % der Treibhausgase verantwortlich - etwa genauso viel, wie von der ärmeren Hälfte (216 Mio.) der europäischen Bevölkerung verursacht wurde. Die Emissionen dieser ärmeren Hälfte gingen seit 1990 um 24 % zurück, die der nächsten 40 % (173 Mio.) mit mittlerem Einkommen um 13 %. Die verbleibenden 10 % verursachten 2015 dagegen 3 % mehr CO2-Emissionen als 1990.
Inzwischen verursachten die reichsten 10 % der EU-Bürger pro Kopf zehn Mal mehr Treibhausgase, als mit dem Pariser Abkommen vereinbar sei, heißt es in der Studie, die ärmere Hälfte Europas nur doppelt soviel. Dabei gehen die Autoren davon aus, dass der CO2-Ausstoß pro Kopf 2030 global nur 2,1 Tonnen betragen darf.
SUV und Flugreisen verursachen hohe Emissionen
Oxfam führt die hohen Emissionen der wohlhabenden Europäer vor allem auf ihr Mobilitätsverhalten zurück. 30 bis 40 % ihrer Emissionen gingen auf Flugreisen und leistungsstarke Autos wie SUV zurück. Die Emissionen aus dem Verkehr seien in den letzten Jahren stark gestiegen. Sie machen insgesamt ein Viertel der Emissionen aus. Dagegen sei die Heizung der größte Posten im Energiebudget der ärmeren Haushalte.
Erhebliche Unterschiede gibt es auch zwischen den EU-Mitgliedstaaten. So liegt die Pro-Kopf-Belastung der Atmosphäre mit CO2 etwa durch die Mittelschicht in Luxemburg bei über 100 Tonnen im Jahr, in Deutschland bei 30 und in Polen bei 25 Tonnen. Am niedrigsten sind die Pro-Kopf-Emissionen in Kroatien mit zwölf Tonnen. Die nationalen Unterschiede gehen auch auf den Energie-Mix der Länder zurück.
Ähnlich ist die soziale Verteilung der Emissionen in den USA und China, allerdings auf einem unterschiedlichen Niveau. Die reichsten 10 % der US-Bürger erzeugen etwa doppelt soviel CO2 wie die reichsten 10 % in Europa. In China liegen die Emissionen der wohlhabendsten 10 % auf dem Niveau der europäischen Vergleichsgruppe. Die untere Hälfte der Chinesen erzeugt dagegen weniger als halb soviel Treibhausgase wie die ärmere Hälfte der Europäer.
Nach der Untersuchung schwedischer Wissenschaftler war der Konsum der reichsten 10 % (44 Mio.) der Europäer von 1990 bis 2015 für 27 % der Treibhausgase verantwortlich - etwa genauso viel, wie von der ärmeren Hälfte (216 Mio.) der europäischen Bevölkerung verursacht wurde. Die Emissionen dieser ärmeren Hälfte gingen seit 1990 um 24 % zurück, die der nächsten 40 % (173 Mio.) mit mittlerem Einkommen um 13 %. Die verbleibenden 10 % verursachten 2015 dagegen 3 % mehr CO2-Emissionen als 1990.
Inzwischen verursachten die reichsten 10 % der EU-Bürger pro Kopf zehn Mal mehr Treibhausgase, als mit dem Pariser Abkommen vereinbar sei, heißt es in der Studie, die ärmere Hälfte Europas nur doppelt soviel. Dabei gehen die Autoren davon aus, dass der CO2-Ausstoß pro Kopf 2030 global nur 2,1 Tonnen betragen darf.
SUV und Flugreisen verursachen hohe Emissionen
Oxfam führt die hohen Emissionen der wohlhabenden Europäer vor allem auf ihr Mobilitätsverhalten zurück. 30 bis 40 % ihrer Emissionen gingen auf Flugreisen und leistungsstarke Autos wie SUV zurück. Die Emissionen aus dem Verkehr seien in den letzten Jahren stark gestiegen. Sie machen insgesamt ein Viertel der Emissionen aus. Dagegen sei die Heizung der größte Posten im Energiebudget der ärmeren Haushalte.
Erhebliche Unterschiede gibt es auch zwischen den EU-Mitgliedstaaten. So liegt die Pro-Kopf-Belastung der Atmosphäre mit CO2 etwa durch die Mittelschicht in Luxemburg bei über 100 Tonnen im Jahr, in Deutschland bei 30 und in Polen bei 25 Tonnen. Am niedrigsten sind die Pro-Kopf-Emissionen in Kroatien mit zwölf Tonnen. Die nationalen Unterschiede gehen auch auf den Energie-Mix der Länder zurück.
Ähnlich ist die soziale Verteilung der Emissionen in den USA und China, allerdings auf einem unterschiedlichen Niveau. Die reichsten 10 % der US-Bürger erzeugen etwa doppelt soviel CO2 wie die reichsten 10 % in Europa. In China liegen die Emissionen der wohlhabendsten 10 % auf dem Niveau der europäischen Vergleichsgruppe. Die untere Hälfte der Chinesen erzeugt dagegen weniger als halb soviel Treibhausgase wie die ärmere Hälfte der Europäer.
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Freitag, 11.12.2020, 11:09 Uhr
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