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Enerige & Management > Klimaschutz - Klimaverhandlungen treten auf der Stelle
Bild: Shutterstock/Romolo Tavani
KLIMASCHUTZ:
Klimaverhandlungen treten auf der Stelle
Die Beratungen zur Vorbereitung der Klimakonferenz COP26 sind überwiegend ohne Ergebnis geblieben. Für Juli hat der britische Vorsitz ein zusätzliches Ministertreffen anberaumt.
 
Die Exekutiv-Sekretärin des UN-Klimasekretariats, Patricia Espinosa, sagte am 17. Juni in Bonn, in den Videokonferenzen der letzten drei Wochen seien Fortschritte bei vielen Themen erzielt worden, etwa bei der Frage, wie die Landwirtschaft nachhaltiger arbeiten könne oder wie Verpflichtungen aus der Vergangenheit erfüllt würden. Bis zur Klimakonferenz, die vom 1. bis zum 12. November im schottischen Glasgow stattfindet, gebe es aber noch „viel Arbeit“.

In den umstrittenen Fragen konnte Espinosa keine Erfolge vermelden. Weder in den Verhandlungen über die Anpassung an den Klimawandel, bereits eingetretene Klimaschäden („loss & damage“) und deren Finanzierung, noch beim Aufbau eines Kohlenstoffmarktes (Artikel 6) sei man weitergekommen. Fortschritte seien nur von neuen Impulsen auf politischer Ebene zu erwarten.

Solche Impulse sollen von einem Treffen der Vertragsstaaten auf Ministerebene ausgehen, zu dem der britische Vorsitzende der COP26, Alok Sharma, für Ende Juli in London eingeladen hat. Das Engagement, Kompromisse zu finden, sei durchaus vorhanden, sagte Espinosa. Um die weiter bestehenden Differenzen zu überbrücken, brauche man in den nächsten fünf Monaten aber „mehr politische Führung“. Die Klimakonferenz in Glasgow werde nur erfolgreich sein, wenn alle offenen Fragen gelöst und alle Vertragsstaaten das Abkommen umsetzen würden.

Schwierige Verhandlungen um den Klimafonds

Am schwierigsten gestalten sich dabei offensichtlich die Verhandlungen über die von den Industrieländern zugesagten 100 Mrd. Dollar pro Jahr für den Klimafonds, über die Ausgestaltung eines Kohlenstoffmarktes und über die anderen Instrumente, die zur Senkung der Treibhausgase eingesetzt werden dürfen.

Auch darüber, wie detailliert die Staaten darüber berichten sollen, welche Maßnahmen sie gegen den Klimawandel ergreifen, ist man sich nicht einig. Angenähert habe man sich aber darüber, welche Instrumente eingesetzt werden können, um die notwendige Transparenz zu erzielen.

Die Verhandlungen könnten nur erfolgreich sein, sagte Espinosa weiter, wenn es eine Vertrauensgrundlage zwischen den beteiligten Staaten gebe. Dabei gehe es vor allem um die zugesagten Finanzhilfen. Das jüngste Gipfeltreffen der G-7-Staaten sei in dieser Beziehung ein Fortschritt gewesen, habe aber nicht alle Erwartungen erfüllt. Ebenso wichtig für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit seien belastbare Regeln zur Herstellung von Transparenz bei der Umsetzung des Pariser Abkommens.

Erstmals verhandelten die 197 Vertragsstaaten virtuell, um die nächste Klimakonferenz vorzubereiten, die im November in Glasgow unter strengen Hygienerichtlinien stattfinden soll. Mit 5.800 Teilnehmern hätten mehr Menschen als in der Vergangenheit an diesen vorbereitenden Verhandlungen teilgenommen, sagte Espinosa. Nach drei Wochen intensiver Arbeit in allen Zeitzonen seien jedoch alle Beteiligten erschöpft.
 

Tom Weingärtner
© 2024 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 17.06.2021, 15:48 Uhr

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