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Enerige & Management > Stromnetz - Kohleverstromung stark rückläufig
Bild: Shutterstock, peopleandmore
STROMNETZ:
Kohleverstromung stark rückläufig
Die Bundesnetzagentur und das Bundeskartellamt haben den Monitoringbericht 2020 über die Entwicklungen auf den deutschen Elektrizitäts- und Gasmärkten veröffentlicht.
 
Wie aus dem Monitoring-Bericht, über den verschiedene Medien, darunter E&M, in den vergangenen Wochen bereits ausführlich berichtet haben, hervorgeht, ist die Kohleverstromung im Jahr 2019 weiter zurückgegangen. Und zwar deutlich: Der Wert sank gegenüber 2018 um 59 Mrd. kWh, das sind 27 % weniger.

„Es gibt weitere Fortschritte beim Umstieg von konventioneller auf erneuerbare Stromerzeugung. Bis 2023 werden mindestens 9.000 MW zusätzliche Kohlekapazitäten stillgelegt oder umgerüstet“, erklärte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur, dazu.

Die Stromerzeugung auf Basis erneuerbarer Energieträger ist 2019 wieder etwas stärker gestiegen als im vergleichsweise schwachen Jahr 2018. Der Anteil von Grünstrom am Bruttostromverbrauch lag bei 42 %. Bei der installierten Erzeugungsleistung war der Zubau bei den Erneuerbaren 2019 mit dem Vorjahr vergleichbar.

Trotz eines deutlichen Anstiegs des Volumens der Abregelung von Erneuerbaren-Anlagen aufgrund von Netzengpässen konnten 2019 rund 97 % des grünen Stroms zum Verbraucher transportiert werden. Die Einspeisereduzierungen und -erhöhungen von konventionellen Kraftwerken wegen der Engpässe sind dagegen leicht gesunken. So kommt es, dass die Redispatch-Gesamtkosten für Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Systemsicherheit von 1,48 Mrd. Euro 2018 auf 1,28 Mrd. Euro 2019 zurückgegangen sind.

VKU: In neue Gaskraftwerke investieren

Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), erklärte dazu, der Bericht zeige wieder deutlich, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien vorangeht. Ausbaupfad und -tempo müssten jedoch für das Erreichen der Klimaziele deutlich erhöht werden.

„Große Sorgen macht uns die aus dem Monitoringbericht ableitbare Entwicklung der gesicherten Kraftwerkskapazitäten in den kommenden Jahren. Kohle- und Kernenergieausstieg führen dazu, dass bis 2023 voraussichtlich fast 16.000 MW gesicherter Leistung vom Netz gehen.“ Zwar könne die Versorgungssicherheit bis Mitte der zwanziger Jahre erhalten bleiben. Die Situation werde sich allerdings bis zum Ende der Dekade erheblich zuspitzen, wenn nicht zügig Investitionen in neue Gaskraftwerke ausgelöst werden.

Das jüngst in Kraft getretene Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz bietet nach Liebings Ansicht jedenfalls nicht genügend Anreize für Neubauvorhaben der Stadtwerke in mit Gas oder erneuerbaren Energien betriebene KWK-Anlagen. Zusätzlich verlangte der VKU-Geschäftsführer, dass zu Beginn der kommenden Legislaturperiode die Diskussionen zum Strommarktdesign wieder aufgenommen werden. Gesicherte Leistung brauche einen angemessenen Preis.

Weitere Informationen zum Monitoringbericht 2020  gibt es auf der Internetseite der Bundesnetzagentur.


 
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Mittwoch, 27.01.2021, 15:55 Uhr

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