Mit dem „Mannheimer Modell“ will der Energieversorger MVV nicht nur seine Treibhausgase auf null reduzieren. In einem weiteren Schritt soll der Luft sogar CO2 entzogen werden.

 

„Mit unserem Mannheimer Modell wollen wir eines der ersten klimapositiven Energieunternehmen werden“, sagte der MVV-Vorstandsvorsitzende Georg Müller bei der Vorstellung. Gelingen soll das mit einem Bündel an Maßnahmen. Klimapositiv will die MVV dadurch werden, dass sie die Treibhausgase aus ihren Müllverwertungsanlagen abscheidet und damit zu CO2-Senken ausbaut.

Die Schritte des Mannheimer Modells: Bis 2030 will die MVV eine CO2-Reduktion von mindestens 80 % im Vergleich zum Jahr 2018 erreichen, bis 2040 soll das Unternehmen klimaneutral wirtschaften und danach eine negative Treibhausbilanz erzielen.

Das „Mannheimer Modell“ setzt dabei vor allem auf die Wärme als den entscheidenden Schlüssel zur Dekarbonisierung. Die Versorgung mit Fernwärme, deren Anteil bei rund 60 % in der Stadt und Region Mannheim liegt, soll bis 2030 klimaneutral erfolgen, so das Ziel der MVV. Bewerkstelligt werden soll dies laut Unternehmen über die Nutzung der Abwärme aus Abfallbehandlung und Biomasse, die Klärschlammverwertung und die Nutzung regenerativer Energien wie Biomethan. Weiteres Potenzial sieht das Unternehmen im Einsatz von Flusswärmepumpen, im Bereich der Geothermie und industrieller Abwärme.

Die MVV hat schon erste Erfolge erzielt. Ein Zehn-Jahres-Plan aus dem Jahr 2016 sieht vor, dass das Unternehmen eine Mio. Tonne an Netto-CO2-Emissionen bis 2026 einspart. „Das Ziel haben wir bereits in diesem Jahr erreicht – also fünf Jahre vor der ursprünglichen Frist“, so Müller. Weitere Ziele bis 2026 sind die Installation von 10.000 MW an neuen Ökostromanlagen und die Schaffung einer klimaneutralen Verwaltung.

„Unseren Weg in eine klimapositive Zukunft nennen wir bei MVV das Mannheimer Modell. Ein Modell, das beispielhaft werden wird für viele Städte und Kommunen in Deutschland und Europa und mit dem wir eines der ersten ‚klimapositiven‘ Energieunternehmen werden wollen“, so Müller.