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Enerige & Management > Wasserstoff - RWE will Wasserstoffhandel mit Australien aufbauen
Bild: Shutterstock, petrmalinak
WASSERSTOFF:
RWE will Wasserstoffhandel mit Australien aufbauen
Grüner Wasserstoff aus australischer Produktion für Verbraucher in Deutschland: Diese Vision will der RWE-Konzern mit dem australischen Projektentwickler H2U ausloten.
 
RWE Supply & Trading und der australische Projektentwickler "The Hydrogen Utility Pty Ltd" (H2U) wollen gemeinsam den Wasserstoffhandel zwischen Australien und Deutschland entwickeln und haben dazu jetzt eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Die beiden Unternehmen wollen in Australien produzierten grünen Wasserstoff nach Europa bringen. Das gleiche Ziel verfolgt "HySupply", eine deutsch-australische Machbarkeitsstudie, die im Dezember 2020 von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften Acatech und dem Bundesverband der Deutschen Industrie gestartet wurde. RWE und H2U arbeiten hier ebenfalls mit. Zudem eignet sich das geplante LNG-Terminal in Brunsbüttel, für das RWE Kapazitäten buchen will, aus Sicht der Partner ideal zum Wasserstoffimport nach Deutschland.

H2U entwickelt derzeit mehrere Wasserstoffprojekte in Australien und Neuseeland, wie das Eyre Peninsula Gateway Project. In Südaustralien soll dabei eine 75-MW-Elektrolyseanlage errichtet werden, die Wasserstoff für rund 40.000 Tonnen Ammoniak jährlich liefern kann. In einer zweiten Ausbauphase will H2U in den nächsten Jahren die Elektrolyse-Kapazität auf 1.500 MW erweitern. Die Umwandlung von grünem Wasserstoff in Ammoniak hat den Vorteil, dass sich Ammoniak wesentlich leichter speichern und transportieren lässt als Wasserstoff.

Javier Moret, Global Head of LNG bei RWE Supply & Trading, betont: "Wasserstoff ist die perfekte Langfristlösung für die Dekarbonisierung von Industrie, Luftfahrt und Güterverkehr." Australien biete hervorragende Bedingungen für die grüne Wasserstoffherstellung − niedrige Produktionskosten, stabile Rahmenbedingungen und viel Expertise als Energieexporteur. 

Deutschland wird aufgrund begrenzter Erneuerbaren-Kapazitäten langfristig auf Importe von grünem Wasserstoff angewiesen sein. Allerdings kam das Energiewirtschaftliche Institut (EWI) in Köln kürzlich in einer Studie zu dem Schluss, dass der Import von grünem Wasserstoff in der Regel nur dann günstiger als die heimische Herstellung ist, wenn er über umgewidmete Erdgas-Leitungen aus Ländern mit hohem Solar- oder Windpotential erfolgt. Importe per Schiff seien mit hohen Kosten verbunden.
 

Peter Koller
Redakteur
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Donnerstag, 15.04.2021, 11:06 Uhr

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