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Enerige & Management > Wirtschaft - SHK-Handwerk sieht Wärmepumpen-Markt schrumpfen
Quelle: Pixabay / Steve Buissinne
WIRTSCHAFT:
SHK-Handwerk sieht Wärmepumpen-Markt schrumpfen
Der Zentralverband des Sanitär- und Heizungsbauerhandwerk rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang der Wärmepumpen-Installationen um bis zu 50 Prozent.
 
Klappern gehört zum Handwerk, bei Wirtschaftsverbänden mitunter auch das Zähneklappern. Der Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) hat jetzt Konjunkturdaten des Branchenzweigs für 2023 veröffentlicht und eine pessimistische Prognose für die Wärmewende in Heizungskellern abgegeben: „Schon nach den ersten Wochen des Jahres ist erkennbar, dass die politisch verursachte Verunsicherung der Kunden in Fragen der Heizungsmodernisierung die Investitionsbereitschaft nach wie vor ausbremst“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerksorganisation, Helmut Bramann, bei der Vorstellung der Zahlen.

Die Verunsicherung verdeutlichte Bramann anhand der Erwartungen an das Geschäft mit Wärmepumpen. „Wenn wir Glück haben, schaffen wir vielleicht zwischen 180.000 und 200.000 Geräte“, sagte er zur Deutschen Presseagentur über die Zahl der Neuinstallationen in diesem Jahr. Im Vergleich zu 2023 wäre das ein Rückgang um bis zu 50 Prozent. Rund 356.000 Wärmepumpen wurden nach Angaben des ZVSHK im zurückliegenden Jahr „herstellerseitig neu in den Markt“ gebracht, das waren 120.000 mehr als im Jahr 2022. Das von der Bundesregierung angestrebte Ziel von jährlich 500.000 Neuinstallationen nannte Bramann „illusorisch, auch im nächsten Jahr“.

Die Gesamtzahl der 2023 installierten Wärmeerzeuger bezifferte der Verbandschef auf mehr als 1,2 Millionen. Die Zahl der vom Handwerk neu gebauten oder sanierten Bäder lag bei 1 Millionen und damit etwa um 200.000 unter dem langjährigen Durchschnittswert.

Weniger Betriebe, mehr Beschäftigte

Der Jahresumsatz im SHK-Handwerk stieg nach Schätzung des Verbandes um 4,2 Milliarden auf 61,7 Milliarden Euro. Darin eingerechnet sind auch die Umsätze der Klempner, Behälter- und Apparatebauer sowie der Ofen- und Luftheizungsbauer. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren erwirtschaftete das Handwerk laut ZVSHK 38,9 Milliarden Euro.

Die Zahl der Betriebe ging 2023 um 800 auf 48.100 zurück. Die Zahl der Beschäftigten wuchs um 2.000 auf 396.000. Ein Plus verzeichnete das Handwerk auch bei neu geschlossenen Ausbildungsverträgen. Bei der größten Gruppe, den Anlagenmechanikern, nahm die Zahl von 14.301 auf 15.132 zu.

Was die Geschäftsperspektiven angeht sieht der Verband die Bundesregierung in der Pflicht: Die Politik sei gefordert, „mit einer gezielten Kampagne Vertrauen zurückzugewinnen und mit Argumenten zu überzeugen, dass es jetzt an der Zeit ist, ineffiziente und veraltete Heiztechnik auszutauschen und nicht abzuwarten“, so der ZVSHK Hauptgeschäftsführer.
 

Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Dienstag, 23.04.2024, 13:48 Uhr

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