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Enerige & Management > Wasserstoff - Siemens baut Offshore-Windturbine mit Elektrolyseur
Illustration einer Wasserstoff-Produktion auf dem Meer in einem Windpark. Grafik: Greenstat
WASSERSTOFF:
Siemens baut Offshore-Windturbine mit Elektrolyseur
Siemens Gamesa und Siemens Energy investieren 120 Mio. Euro in die Entwicklung einer Windkraftanlage, die auf See Wasserstoff erzeugen soll.
 
Wasserstoff mit Windenergie auf dem Meer produzieren – die beiden Siemens-Tochterunternehmen Gamesa und Energy ziehen dazu jetzt an einem Strang. In den nächsten fünf Jahre wollen sie eine „vollständig integrierte Offshore-Wind-Wasserstoff-Lösung“ auf die Beine stellen. Wie die Unternehmen mitteilen, fließen insgesamt 120 Mio. Euro in verschiedene Projekte. Es soll sich um einen „ersten Schritt zur Entwicklung eines großtechnischen Systems“ handeln, heißt es.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat für das Vorhaben, das ein Ergebnis des Ideenwettbewerbs „Wasserstoff-Republik Deutschland" ist, grünes Licht signalisiert. Binnen fünf Jahren wollen die Unternehmen eine Offshore-Demonstrationsanlage errichten. Die Technik zielt darauf ab, einen netzunabhängigen Betrieb zu ermöglichen und die Herstellungskosten für Wasserstoff zu verringern. Überdies sollen sich so mehr und bessere Standorte für die Wasserstoffproduktion erschließen lassen.

Bereits am 8. Januar hatte die EU grünes Licht für eine Förderung des Projekts Oyster erteilt. Im Rahmen dieses Vorhabens will ein Industriekonsortium, dem Siemens Gamesa angehört, die Integration von Offshore-Windturbine und Elektrolyseur bis 2024 erforschen (E&M berichtete).

Neue Elektrolyse-Plattform

Siemens Gamesa will die Offshore-Turbine SG14-222 DD – nach Unternehmensangaben die weltweit leistungsstärkste ihrer Art – so modifizieren, dass ein Elektrolysesystem in den Betrieb integriert werden kann. Ein modularer Aufbau soll eine „skalierbare Offshore-Wind-zu-Wasserstoff-Lösung“ ermöglichen. Rund 80 Mio. Euro will Gamesa in die Entwicklung stecken.

Die Konzerntochter Energy konstruiert für die Turbine eine neue Elektrolyse-Plattform. Mit der auf Offshore-Verhältnisse zugeschnittenen Plattform will das Unternehmen, wie es betont, auch eine neue Benchmark im Wettbewerb setzen. Mit 40 Mio. Euro beteiligt sich Energy an den Gesamtkosten für den Bau der Demonstrationsanlage.

„Wir kombinieren mehr als 30 Jahre Erfahrung und die Führungsrolle in der Offshore-Windindustrie von Siemens Gamesa mit der Expertise von Siemens Energy bei Elektrolyseuren“, sagt Gamesa-Chef Andreas Nauen. Windturbinen würden zunehmend wichtig für die Dekarbonisierung. „Die direkte Umwandlung von Windenergie in Wasserstoff ermöglicht uns, dies auch für Industrien tun zu können, die sich nur schwer dekarbonisieren lassen“, erläutert Nauen. Im Auge habe man dabei etwa Sektoren wie Transport und Schwerindustrie.

Christian Bruch, Chef von Siemens Energy, zeigt sich überzeugt, auf der Basis der Technik „Regionen mit reichlich Offshore-Windenergie für die Wasserstoffwirtschaft“ erschließen zu können. „Dies ist ein Paradebeispiel dafür, wie wir Windenergie speichern und transportieren können, um so den CO2-Fußabdruck der Wirtschaft zu reduzieren."
 
 

Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 13.01.2021, 16:27 Uhr

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