• Strompreise im günstigen Feiertagsmodus
  • Regierung gibt Verkauf von Wintershall Dea frei
  • Nach Klimaurteil billigt Bundesrat geändertes Klimaschutzgesetz
  • Günstiger grüner Wasserstoff aus dem Ostseeraum
  • Mehr Redispatch, aber weniger Kosten
  • Verkauf der MAN-Gasturbinen nach China: Jetzt redet MAN
  • Kommunalversorger EAM verlängert mit Chefs vorzeitig
  • Energieministerkonferenz in Kiel fordert bezahlbare Wärmewende
  • Vereinfachter Weg zum Netzanschluss
  • Schwaben heizen weniger
Enerige & Management > Bilanz - Siemens Energy verzeichnet "starkes viertes Quartal"
Quelle: Fotolia / Eisenhans
BILANZ:
Siemens Energy verzeichnet "starkes viertes Quartal"
Der Münchner Konzern Siemens Energy beendet das Geschäftsjahr mit einem Verlust von fast 650 Millionen Euro. Im vierten Quartal schreibt er schwarze Zahlen.
 
Der Energietechnikkonzern Siemens Energy verbucht für die Zeit von Oktober 2021 bis September 2022 einen Verlust in Höhe von 647 Millionen Euro. Das Minus im zweiten Jahr nach dem Börsengang fällt damit um 87 Millionen Euro, umgerechnet 15,5 Prozent, höher aus als davor. Als bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) und vor Sondereffekten weist das Unternehmen einen Betrag von 379 Millionen Euro aus, das sind 282 Millionen Euro weniger als in Geschäftsjahr 2021.

„In einem Jahr voller Herausforderungen hat unser Gas-and-Power-Segment wieder solide Ergebnisse erzielt, während Siemens Gamesa Renewable Energy die Erwartungen nicht erfüllen konnte“, kommentierte Konzernchef Christian Bruch die Geschäftszahlen. Die Kraftwerksparte schneidet mit einem angepassten Ebitda von 633 Millionen Euro ab (Geschäftsjahr 2021: 362 Millionen Euro). Den Auftragseingang in dem Geschäftsfeld beziffert das Management auf 26,9 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von etwa 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Anlagenverkäufe sorgen für Plus

Die Windkraft-Tochter Gamesa schlägt sich mit einem angepassten Ebitda in Höhe von minus 663 Millionen Euro in der Konzernbilanz nieder – mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr, als das Ergebnis mit 296 Millionen Euro in den roten Bereich rutschte. Der Auftragseingang bei Gamesa fällt übers Jahr gesehen um 8 Prozent geringer aus. Insgesamt verzeichnet die Konzerntochter ein Neugeschäft über 11,6 Milliarden Euro nach 12,2 Milliarden im Zeitraum von Oktober 2020 bis September 2021.

Schwarze Zahlen erreicht Gamesa im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres. Das bereinigte Ebitda beziffert Siemens Energy für die Tochter auf 348 Millionen Euro, im Vorjahreszeitraum stand ein Minus von 224 Millionen Euro zu Buche. Den Auftragseingang summiert sich im vierten Quartal auf 4,4 Milliarden Euro, 1,5 Milliarden mehr als vor zwölf Monaten. Die positiven Zahlen erklärt Siemens Energy mit Anlagenverkäufen – einschließlich des Verkaufs des Windparkentwicklungsportfolios in Südeuropa. 
Prognose: "Deutliche Verringerung des Verlusts"

Konzernweit ergibt sich im vierten Quartal ein angepasstes Ebitda von 489 Millionen Euro (Vorjahr: minus 327 Millionen Euro). Unter dem Strich steht ein Gewinn von 378 Millionen Euro – nach einem Minus von 383 Millionen Euro 2021. Der Auftragseingang erreicht in den drei Monaten ingesamt ein Volumen von 12,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen verweist auf zwei Offshore-Netzanbindungen in Deutschland – „den größten Auftrag dieser Art in der Geschichte von Siemens Energy“. Den kompletten Auftragsbestand beziffert das Unternehmen auf 97,4 Milliarden Euro.

Getrübt wird die Bilanz auch durch „Restrukturierungkosten“. Allein für den Rückzug aus dem Russlandgeschäft nennt Siemens Energy Kosten in Höhe von circa 200 Millionen Euro. Der Abschied aus Russland spiegelt sich in einem Rückgang der Umsatzerlöse „auf vergleichbarer Basis“ um 2,5 Prozent auf 29 Milliarden Euro wider. Zudem hebt das Management die Aufwendungen für die Restrukturierung und Integration von Gamesa hervor.

Für das neue Geschäftsjahr erwarten die Münchner nach eigener Aussage „eine deutliche Verringerung des Verlusts nach Steuern“. Bei den Umsatzerlösen rechnet man mit einem Plus zwischen 3 und 7 Prozent. Als Gewinnmarge vor Sondereffekten peilen sie 2 bis 4 Prozent an.

Weiter dem Konzernvorstand angehören werden Maria Ferraro (49) und Tim Holt (53). Wie das Unternehmen mitteilt, hat er Aufsichtsrat deren Mandate bis Ende November 2027 verlängert. Ferraro und Holt sind bereits seit der Abspaltung von Siemens im Jahr 2020 Mitglieder des Vorstands. Ferraro fungiert als Finanzvorstand.Tim Holt leitet den für Energieübertragung zuständigen Bereich Grid Technologies.
 
Geschäftsentwicklung von Siemens Energy
Finanzkennzahlen
(in Millionen Euro)
Geschäftsjahr 2022 Geschäftsjahr 2021
Auftragseingang 38.312 33.001
Umsatzerlöse 28.997 28.482
Angepasstes Ebitda -75 -12
Angepasstes Ebitda
vor Sondereffekten
379 661
Gewinn nach Steuern -647 -560
(Quelle: Siemens Energy)
 
 

Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 16.11.2022, 14:59 Uhr

Mehr zum Thema