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Enerige & Management > Bilanz - Stadtwerke Ulm sehen positiv gestimmt in die Zukuft
Bild: Fotolia.com, Rynio Productions
BILANZ:
Stadtwerke Ulm sehen positiv gestimmt in die Zukuft
Die Ulmer Stadtwerke haben im vergangenen Jahr einen Überschuss von 1,35 Mio. Euro erwirtschaftet. 2019 lag er noch bei 3,3 Mio. Euro. Vor allem Einbrüche im Nahverkehr sind der Grund.
 
Trotz des Einbruchs, der in erster Linie der Corona-Pandemie geschuldet ist, bleibt man beim Versorger aber gelassen. „Die SWU ist mit einem blauen Auge davongekommen. Das lag zum Großteil an den staatlichen Hilfsmaßnahmen wie dem ÖPNV-Rettungsschirm“, erklärte Geschäftsführer Klaus Eder. Und: Man steuere fürs laufende Jahr erneut ein positives Ergebnis an, der bilanzielle Verlustvortrag der vergangenen Jahre werde weiter abgebaut.

Per Saldo habe die Pandemie die Stadtwerke im Jahr 2020 mit 4,8 Mio. Euro belastet, teilte das Unternehmen weiter mit. Der weitaus größte Teil gehe auf die Einnahmeausfälle im Fahrkartenverkauf zurück. Allerdings fielen auch geringere Aufwendungen für Werbung und Marketing oder Dienstreisen an.

Aus dem Tagesgeschäft erwirtschaftete SWU 6,6 Mio. Euro, über 2 Mio. Euro weniger als 2019. Der deutliche Rückgang erklärt sich allerdings, wie es heißt, nicht allein durch Corona. Eine im Jahresverlauf zu milde Witterung ließ den Erdgasabsatz um 13,6 % einbrechen, beim Stromabsatz waren es 3,4 %. Fernwärme dagegen war vermehrt gefragt (plus 2 %), was hauptsächlich den Netzausbau in Neu-Ulm widerspiegelt. Dort werden im Zuge der Stadterneuerung immer mehr Gebäude ans Wärmenetz angeschlossen.

Wie schon 2019, haben die Dienstleistungen rund um Infrastruktur und Energie einiges zum Unternehmenserfolg beigesteuert, 2020 mit einem Gewinn von 1,6 Mio. Euro (Vorjahr: 1,2 Mio. Euro).

Weniger Strom wegen Trockenheit und Umbauarbeiten produziert

Die Stromproduktion in den Wasserkraftwerken litt stark unter dem überaus trockenen Jahr. Weil zudem das Neu-Ulmer Heizkraftwerk umgebaut wurde, erreichte die Erzeugung aus allen regionalen Quellen im Jahr 2020 nur rund 98 Mio. kWh, ein Drittel weniger als 2019. Bei der SWU TeleNet schrumpfte der Gewinn auf 189.000 Euro, nach einem Plus von 1,2 Mio. Euro im Vorjahr. Durch den forcierten Ausbau des Glasfasernetzes musste die SWU-Tochter Anlaufverluste tragen.

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH lag mit 16,8 Mio. Euro im Plus (Vorjahr: 13,7 Mio. Euro). Ein wesentlicher Impuls ging wie im Vorjahr vom Dienstleistungsgeschäft aus. Entscheidend für die Habenseite waren die Netznutzungsentgelte.

Geschäftsjahr in Zahlen:
  2020 2019
Umsatz in Mio. Euro 488 492
Konzernergebnis in Mio. Euro 1,35 3,3
Stromverkauf in Mio. kWh 1.124 1.164
Erdgasverkauf in Mio. kWh1,412 1.412 1.635
Fernwärmeverkauf in Mio. kWh 88,8 87,1
Fahrgäste im Nahverkehr in Mio. 27 41
Mitarbeiter 987 956
Auszubildende 68 62

Quelle: Stadtwerke Ulm

Die Tochtergesellschaft SWU Energie erwirtschaftete einen Überschuss von 20,1 Mio. Euro (Vorjahr: 22,8 Mio. Euro). Für den fast zwölfprozentigen Gewinnrückgang sind verschiedene Faktoren verantwortlich. Die Einbußen im Energieabsatz – wegen Corona und der zu milden Witterung – führten zu einem um 4 Mio. Euro geringeren Vertriebsergebnis. Da die Industrietätigkeit zurückging, mussten die Stadtwerke überzählige Strommengen zu niedrigen Preisen wieder verkaufen. Das führte zu einem Handelsverlust von rund 700.000 Euro. Das Ergebnis der Energiesparte deckt außerdem 8,8 Mio. Euro Verlust aus der Vermarktung des im Kohlekraftwerk Lünen erzeugten Stroms ab (Verlust 2019: 6,7 Mio. Euro).

2020 investierte SWU rund 67 Mio. Euro. Alles in allem erzeugte das Unternehmen nach eigenen Berechnungen 200 Mio. Euro an regionaler Wertschöpfung.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Freitag, 21.05.2021, 13:35 Uhr

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