Elf Freiflächen zusammen größer als 300 Fußballfelder: In Rheinland-Pfalz ist ein Solarpark mit einer Gesamtleistung von 200 MW eröffnet worden.

 

Noch sind es acht, doch bis zum Start der Europameisterschaft in Deutschland sollte auch diese Elf stehen. In der Südeifel ist jetzt ein Solarpark eröffnet worden, der neue Maßstäbe im Land setzt. Auf Flächen, die zusammen größer sind als 300 Fußballfelder, sind elf PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von mehr als 200 MW installiert worden. Acht der Anlagen befinden sich inzwischen in Betrieb. In der Landespolitik zeigt man sich begeistert: Das größte PV-Freiflächen-Kraftwerk des Landes sei „ein leuchtendes Beispiel für den Fortschritt der Energiewende in Rheinland-Pfalz“, sagte Umweltstaatssekretär Michael Hauer (Grüne) bei der Eröffnung.

Realisiert worden ist das Vorhaben von einer eigens gegründeten Projektgesellschaft, der Solarkraftwerk Südeifel GmbH & Co. KG. Daran beteiligt sind die Enovos Renewables GmbH, die Stadtwerke Trier sowie die Energiegenossenschaft Südeifel Strom. Das Projekt zeige, „dass die Energiewende nur durch gemeinsame Anstrengungen und Partnerschaften erreicht werden kann“, sagte Enovos-Geschäftsführer Marc Andre. Die Kosten des gesamten Vorhabens beliefen sich dem Vernehmen nach auf rund 150 Millionen Euro.

Der Strom der Südeifler PV-Elf gelangt über eine Mittelspannungskabeltrasse von 30 Kilometern Länge zu einem eigens errichteten Umspannwerk. Von dort wird er über eine 110-kV-Leitung ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Laut Enovos fließt ein Großteil der jährlich erzeugten 200 Millionen kWh an die Stadtwerke Trier und auf der Basis langfristiger Lieferverträge (Power Purchase Agreements, PPA) an Industriekunden in Deutschland und Luxemburg. „Ich freue mich ganz besonders über die erfolgreiche deutsch- luxemburgische Zusammenarbeit, welche es Betrieben auf beiden Seiten der Grenzen ermöglichen wird, klimafreundlichen und lokal hergestellten Strom zu nutzen“, sagte Luxemburgs Wirtschaftsminister, Lex Delles, der zu den mehr als 250 Gästen bei der Eröffnung zählte.

Staatsekretär Hauer erinnert an das Ziel des Landes, bis 2030 den Bruttostromverbrauch zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien abzudecken. Auf die Zielmarke wies auch Stadtwerke-Vorstand Arndt Müller hin: „Bis 2030 wollen wir alle unsere Kunden – egal ob Haushalt, Gewerbe oder Industrie - mit Ökostrom aus eigenen Anlagen versorgen“, sagte er.

Volker Becker und Mario Brüders von der Energiegenossenschaft Südeifel Strom, die 12,5 Prozent der Anteile an der Projektgesellschaft hält, betonten: „Durch diese Beteiligung am Projekt haben auch die Menschen vor Ort die Möglichkeit, sich daran zu beteiligen. Die Bereitschaft der Bürger hierzu war extrem hoch.“

Die Enovos Renewables GmbH ist ein Tochterunternehmen der Encevo Deutschland GmbH und damit Teil der luxemburgischen Encevo Gruppe.