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Enerige & Management > Marktkommentar - Strom leichter, CO2 knapp behauptet, Erdgas uneinheitlich
Bild: E&M
MARKTKOMMENTAR:
Strom leichter, CO2 knapp behauptet, Erdgas uneinheitlich
Wir geben Ihnen einen tagesaktuellen Überblick über die Preisentwicklungen am Strom-, CO2- und Gasmarkt.
 
Strom: Leichter hat sich am Freitag der deutsche OTC-Strommarkt präsentiert. Der Montag wurde am Freitag im Base mit 88,00 Euro je Megawattstunde gesehen. Am Donnerstag waren für den Freitag selbst gleichfalls 88,00 Euro in der Grundlast bezahlt worden. Für den Peak war bis zum Freitagnachmittag noch kein Handel zustande gekommen. Die Meteorologen von Eurowind gehen für den Montag von einer Erneuerbareneinspeisung aus, die geringfügig höher liegen soll als die für den Freitag in Aussicht gestellte Menge.

Allerdings dürfte auch die Stromnachfrage am Montag etwas höher als am Freitag liegen, sodass sich beide Effekte ausgleichen. Das US-Wettermodell geht nun in seiner 14-Tage-Vorhersage von etwas unterdurchschnittlichen Temperaturen für die erste Woche im August in Deutschland aus. Dagegen soll das Windaufkommen über die genannte Zeitspanne von 14 Tagen hinweg insgesamt etwas überdurchschnittlich ausfallen. 

Am langen Ende des Strommarkts zeigte sich das Cal 22 am Nachmittag vor dem Hintergrund eines tendenziell etwas leichteren Umfelds mit einem Abschlag von 0,10 auf 70,15 Euro.

CO2: Knapp behauptet hat sich am Freitagnachmittag der Emissionsmarkt gezeigt. Der Dec-21-Kontrakt fiel bis 16.05 Uhr um 0,09 auf 50,70 Euro je Tonne. Das Hoch lag bei 50,97 Euro, das Tief bei 49,99 Euro. Umgesetzt wurde bis zu diesem Zeitpunkt ein sehr moderates Volumen von 17,6 Mio. Zertifikaten. Am Vormittag waren 2,651 Mio. Zertifikate zum Preis von 50,13 Euro je Tonne zugeschlagen worden. Die Cover Ratio betrug 1,43. Der Markt begann den Handelstag mit einem sanften Gleitflug nach unten, setzte gegen 12.00 Uhr dann auf der Marke von 49,99 Euro auf, nur um danach wieder an Höhe zu gewinnen. Positives Terrain wurde indessen nur kurzfristig erreicht. Analysten weisen darauf hin, dass die Marke von 50 Euro eine sehr starke Unterstützung für die Zertifikate darstellt. Für viele Compliance-Kunden sei sie eine Einstiegsmarke in den Markt.

Erdgas: Uneinheitlich haben sich am Freitag auch die nordwesteuropäischen Gasmärkte gezeigt. Am niederländischen TTF, dem kontinentaleuropäischen Leitmarkt, verlor der Day-ahead bis 15.00 Uhr 0,60 auf 35,60 Euro je Megawattstunde. Der Frontmonat August zeigte sich unverändert mit 35,58 Euro. Das Cal 22 dagegen legte 0,05 auf 25,30 Euro zu.

Am deutschen NCG gab der August 0,58 auf 35,25 Euro ab. Marktbeobachter brachten die Abgaben in Zusammenhang mit der Wiederaufnahme der Gas-Lieferungen über Nord Stream an diesem Freitag. Die Durchleitung war für zehn Tage wegen Wartungsarbeiten unterbrochen gewesen.

Kurzfristig etwas bearish dürften sich auch die Wetterprognosen für Europa auswirken. Sie gehen für die kommenden 14 Tage von tendenziell rückläufigen Temperaturen und einer etwas höheren Windstrom-Einspeisung aus. Andererseits wird der Markt durch die hohen Preise für LNG in Asien unterstützt. Diese werden durch den aktuellen Stau im Panama-Kanal zusätzlich hochgetrieben. Die Analysten der Commerzbank halten die derzeitigen Gaspreise für überhöht und spekulativ überhitzt.
 

Claus-Detlef Großmann
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Freitag, 23.07.2021, 17:40 Uhr

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