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Enerige & Management > Geothermie - Tiefengeothermie für Stromerzeugung hat wenig Potenzial
Bild: Erdwärme Grünwald
GEOTHERMIE:
Tiefengeothermie für Stromerzeugung hat wenig Potenzial
Umweltschützer räumen der Stromerzeugung mittels Tiefengeothermie keine großen Chancen ein. Bei der Wärme sieht es allerdings anders aus.  
 
(dpa) - „Wir haben festgestellt, dass tiefe Geothermie insbesondere für die Stromerzeugung relativ gesehen zum Gesamtbedarf in Deutschland keinen wesentlichen Beitrag leisten kann“, sagte Werner Neumann, Sprecher des Arbeitskreises Energie bei der Umweltschutzorganisation BUND. Zu hoch seien die Kosten und Risiken. „Die immer erwartete Senkung der Erzeugungskosten ist bisher nicht eingetreten.“

Nur wenige Gegenden in Deutschland böten passende Voraussetzungen dafür, sagte der BUND-Experte: etwa der Oberrheingraben, das Alpenvorland und das norddeutsche Becken. Viele Projekte seien unter anderem wegen technischer Probleme gescheitert. Laut Bundeswirtschaftsministerium werden bislang nur 0,03 % des deutschen Bruttostromverbrauchs mit Strom aus Geothermieanlagen gedeckt. Das Ziel der Branche, die Kosten zu senken, sei bislang nicht erreicht worden.

Vielversprechender sei die tiefe Geothermie, wenn es nur um Wärmeerzeugung gehe, sagte der BUND-Experte. Das sei kostengünstiger und konkurrenzfähig, wobei die Erdbebenrisiken durch sorgfältiges Bohren gemindert und durch Versicherungen abgesichert werden sollten.

Die Tiefengeothermie nutzt Lagerstätten, die in größeren Tiefen ab 400 Metern unter Geländeoberkante erschlossen werden. In Deutschland sind laut Zahlen des Bundesverbandes Geothermie derzeit 37 Tiefengeothermie-Anlagen in Betrieb, davon 26 Heizwerke und fünf Kraftwerke. Außerdem sind sechs Anlagen Heizkraftwerke, erzeugen also sowohl Wärme als auch Strom. Die installierte Wärmeleistung liegt bei 349,71 MW, bei der elektrischen Leistung sind es 47 MW.

In Baden hat sich zum Beispiel der Energiedienstleister Badenova jüngst das Recht gesichert, den Untergrund in einem Gebiet nahe Freiburg auf sein Potenzial zur Erdwärmenutzung zu untersuchen. Geplant ist ein Heizwerk, das rund 10.000 Haushalte mit Wärme versorgen soll.

Nicht zu verwechseln ist die Tiefengeothermie mit der sogenannten oberflächennahen Geothermie, die vielfach in Kombination mit Wärmepumpen zum Einsatz kommt. Die oberflächennahe Geothermie nutzt den Untergrund bis zu einer Tiefe von rund 400 Metern und Temperaturen bis 25 Grad Celsius. Sie wird vor allem für das Beheizen und Kühlen von Gebäuden, technischen Anlagen oder Infrastruktureinrichtungen eingesetzt.
 

dpa/Heidi Roider
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Donnerstag, 17.06.2021, 11:34 Uhr

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