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Enerige & Management > Beteiligung - Verbund AG schließt sich internationalen H2-Netzwerken an
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BETEILIGUNG:
Verbund AG schließt sich internationalen H2-Netzwerken an
Österreichs größter Energieversorger, die Verbund AG, setzt auf zwei internationale Wasserstoff-Netzwerke, um sich den Import des begehrten grünen Guts zu sichern.
 
Die Verbund AG geht von einem starken Anstieg des Bedarfs an grünem Wasserstoff seitens Industrie und Mobilitätssektor aus. "Dieser Bedarf wird nicht alleine aus lokaler Produktion gedeckt werden können", ist sich Hamead Ahrary sicher. Daher werde es laut dem Verbund-Bereichsleiter Wasserstoff erforderlich, langfristig grünen Wasserstoff zu importieren. "Unsere Analysen zeigen, dass sowohl im Norden Europas als auch in der MENA-Region sehr gute Bedingungen zur Produktion von grünem Wasserstoff vorherrschen".

Der Energieversorger sehe es daher als einen "logischen Schritt" an, den beiden Netzwerken "AquaVentus" und "Dii Desert Energy" beizutreten. Damit streckt das Unternehmen seine Fühler sowohl nach Norden (Aquavenutus) als auch nach Süden (Dii Desert Energy) aus.

Zu den Netzwerken im Einzelnen: Aquaventus umfasst mehrere Teilprojekte entlang der Wertschöpfungskette von der Herstellung von Wasserstoff in der Nordsee bis zum Transport zu Abnehmern auf dem Festland. Mit diesen aufeinander abgestimmten Konsortien soll der Bedarf und die Erzeugung von Wasserstoff synchronisiert und ein zügiger Markthochlauf ermöglicht werden. Das anvisierte Ziel der Partner ist die Produktion von 1 Mio. Tonnen grüner Wasserstoff ab 2035 zwischen Helgoland und Doggerbank. Zu den Mitgliedern zählen aktuell rund 100 Unternehmen, darunter Deutsche Shell Holding, Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung IFAM, Eon, RWE Renewables, Oersted, Equinor, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), Siemens Gamesa Renewable Energy, Siemens Gas and Power, Vattenfall Innovation, die Hansewerk AG und die Gemeinde Helgoland.

Das "Dii" in Dii Desert Energy steht für "Desert Industrial Initiative". Initiator ist die Dii GmbH, die sich 2009 gegründet hatte. Dabei handelt es sich um einen Zusammenschluss von mittlerweile 100 Unternehmen, darunter Thyssenkrupp, ABB, Eon, Münchener Rück, RWE und Siemens. Dii hat seinen Sitz in Dubai (Indien) und München und wurde ursprünglich ins Leben gerufen, um das Potenzial erneuerbarer Energien in den Wüstengebieten Nordafrikas und des Nahen Ostens zu erforschen und Synergien durch die Verknüpfung der Mena-Strommärkte mit Europa zu schaffen. Damals konzentrierte sich die "Desertec-Vision" hauptsächlich auf Photovoltaik-Strom aus Wüsten für Europa. Die Initiative scheiterte damals aufgrund der hohen Kosten für riesige Solarkraftwerke in der Wüste und für den Aufbau von Hochleistungstromnetzen nach Europa.

Heute ist daraus nach eigenen Angaben ein umfassender Ansatz (Desertec 3.0) geworden, bei dem es um "grüne Elektronen" und "grüne Moleküle" geht, zunächst für die eigene Region, aber schließlich auch für den Weltmarkt. Seit 2016 ist Dii auch im Bereich grüner Wasserstoff aktiv. 
 

Davina Spohn
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Montag, 30.05.2022, 15:27 Uhr

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