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Enerige & Management > Windkraft Offshore - Vibrieren statt Rammen schont die Umwelt
Bild: Shutterstock
WINDKRAFT OFFSHORE:
Vibrieren statt Rammen schont die Umwelt
Im Offshore-Windpark Kaskasi erproben RWE sowie Partner aus Industrie und Wissenschaft eine neuartige Vibrationsrammtechnik, die die Natur schonen soll.
 
"VISSKA" − hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein Forschungsprojekt, mit dem weitreichende Untersuchungen zur "Vibrationsrammung in Bezug auf die Installation, die Schallemissionen und die Auswirkungen auf Schweinswale im Offshore-Windpark Kaskasi II vorgenommen werden sollen.

RWE Renewables, die "itap" GmbH, die "BioConsult SH GmbH & Co. KG" sowie die Universität Stuttgart (Institut für Geotechnik) und die Technische Universität Berlin (Fachgebiet Grundbau und Bodenmechanik) haben kürzlich eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) fördert das von RWE koordinierte Forschungsprojekt.

In diesem Jahr beginnt RWE vor Helgoland mit der Errichtung des Offshore-Windparks Kaskasi (342 MW). Dieser wird der erste Offshore-Windpark weltweit sein, der die neuartige Installationsmethode anwendet, um die Fundamente für die Windturbinen bis zur endgültigen Tiefe in den Meeresgrund einzubringen. Die Anwendung der Vibrationsrammtechnik namens "Vibro Pile Driving" ermöglicht eine deutlich schnellere und für die Gründungsstruktur schonendere Einbringung bei deutlich reduzierter Schallentwicklung.

Schallärmere Rammtechnik

Bislang werden Fundamente für Offshore-Windturbinen mittels eines Hydraulikhammers mit einzelnen Schlägen in den Meeresgrund gerammt. Das neue, schallärmere Verfahren hingegen nutzt senkrecht gerichtete Schwingungen, um die Fundamente in den Boden einzubringen. Der Einsatz von zusätzlichen Schallminderungsmaßnahmen zum Schutz von Meeressäugern ist bei der innovativen Vibrationstechnik voraussichtlich nicht länger erforderlich.

Die Funktionsweise von VISSKA
(zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken)
Grafik: RWE

Die Pilotanwendung bei Kaskasi wird durch ein umfangreiches Forschungsvorhaben begleitet. Gemeinsam wollen die Partner Prognosemodelle zur Einbringung der Monopile-Fundamente (Gründungsstrukturen) mittels Vibrationsrammung und zu der dabei entstehenden Schallentwicklung erstellen und durch Messungen unter Offshore-Bedingungen validieren. Weiterhin werden umfangreiche ökologische Begleituntersuchungen über das Verhalten von Schweinswalen als Reaktion auf das schallarme Installationsverfahren durchgeführt.

Die ersten Untersuchungen auf See sind für diesen Sommer geplant. Die insgesamt 38 Fundamente für die Windkraftanlagen werden ab dem dritten Quartal 2021 installiert. Der Abschlussbericht des 28-monatigen Forschungsvorhabens soll Anfang 2023 vorliegen.

Kaskasi entsteht 35 Kilometer nördlich der Insel Helgoland und soll im Sommer 2022 ans Netz gehen. Nach der vollständigen, kommerziellen Inbetriebnahme im vierten Quartal 2022 wird Kaskasi rechnerisch rund 400.000 Haushalte pro Jahr mit Strom versorgen.

 

Peter Koller
Redakteur
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Freitag, 07.05.2021, 12:05 Uhr

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