
Bild: Thyssenkrupp Steel Europe
WASSERSTOFF:
Wasserstoff für grünen Stahl in Duisburg
Der Essener Energieerzeuger Steag plant zusammen mit dem Stahlhersteller Thyssenkrupp den Aufbau einer Produktionsanlage für grünen Wasserstoff. Die Elektrolyseleistung beträgt 500 MW.
An einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie arbeiten derzeit der Essener Versorger Steag, der Duisburger Stahlhersteller "thyssenkrupp Steel" und der Dortmunder Elektrolyseanbieter "thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers". Gegenstand sei der Bau eines Elektrolyseurs
am Steag-Standort in Duisburg-Walsum. Wie die drei Partner in einer gemeinsamen Mitteilung verkünden, sei außerdem die Strukturierung
der Energieversorgung und der Betrieb des Elektrolyseurs durch Steag ein Thema.
Gegenstand der Betrachtung sei zudem die Belieferung des Stahlwerks von Thyssenkrupp im benachbarten Duisburger Stadtteil Bruckhausen mit grünem Wasserstoff und Sauerstoff.
Die Studie soll Mitte kommenden Jahres erscheinen und Grundlage für die folgende Projektentwicklung bilden. Zu den Projektkosten machen die Partner derzeit keine Angabe. Jedoch wollen sie das Projekt für Investoren öffnen: Diese können sich an der Projektentwicklung beteiligen und Anteile an der neu zu gründenden Betreibergesellschaft erwerben.
Modular aufgebauter Elektrolyseur
Das gemeinsame Projekt umfasst den Bau zweier neuer Pipelines für den Transport von Wasser- und Sauerstoff von Walsum zum weniger als drei Kilometer entfernt gelegenen Stahlwerk. Der Standort Walsum verfügt zudem über eine Anbindung ans bestehende Erdgasnetz, das perspektivisch auch für den Transport genutzt werden könnte. Ein Anschluss ans Höchstspannungsnetz soll die Versorgung mit grünem Strom für die Elektrolyse sichern. Ein Großbatteriespeicher soll die Netzstabilität gewährleisten.
Wie die Partner mitteilen, werde die Elektrolyseanlage auf einem 15 Hektar großen Gelände − so groß wie 21 Fußballfelder − in Duisburg-Walsum errichtet. Den Bau übernimmt die Thyssenkrupp-Tochter Ude Chlorine Engineers. Der Elektrolyseur setzt sich aus vorgefertigten Standardmodulen zusammen. Dadurch lasse sich die Anlage einfach auf bis zu mehrere hundert Megawatt erweitern, heißt es. Die Partner visieren insgesamt eine Elektrolysekapazität von 500 MW an. Das wäre, so die Unternehmen, nach derzeitigem Stand die größte Elektrolyseanlage weltweit.
Steag-Geschäftsführer Ralf Schiele betont, der Aufbau und Betrieb einer Elektrolyseanlage in dieser Größenordnung würde nicht nur langfristig den Stahl- und Energiestandort Duisburg sichern, sondern die Stadt "mit einem Schlag zur Keimzelle einer erfolgreich florierenden, grünen Wasserstoffwirtschaft" machen.
Wasserstoffbedarf bei Thyssenkrupp
Wie der Stahlproduzent mitteilt, soll der grüne Wasserstoff zunächst in den bestehenden Hochöfen einen Teil des eingesetzten Kohlenstoffs ersetzen und später in neuen Direktreduktionsanlagen eingesetzt werden. Schon in den kommenden Jahren rechnet das Unternehmen durch die Umrüstung eines Hochofens mit einem jährlichen Bedarf von rund 20.000 Tonnen an grünem Wasserstoff.
Bis zum Jahr 2050 werde der Wasserstoffbedarf durch die schrittweise Umstellung des Anlagenparks auf etwa 720.000 Tonnen pro Jahr steigen. Mit einer Leistung von bis zu 500 MW könnte die geplante Elektrolyse auf dem Steag-Gelände bereits bis zu rund 75.000 Tonnen grünen Wasserstoff jährlich liefern. Dies sei genug für die erste Direktreduktionsanlage des Stahlherstellers.
Wasserstoff sei der Schlüssel, um den "großen Hebel umzulegen", den es bei der Senkung der CO2-Emissionen in der Stahlindustrie gibt, so Arnd Köfler, Produktionsvorstand bei Thyssenkrupp Steel. "Dabei ist es wichtig, frühzeitig zu planen. "Wir müssen heute die Weichen für die Versorgung stellen, um morgen klimaneutralen Stahl produzieren zu können. Diese Zusammenarbeit von drei Unternehmen aus der Region ist dabei ein wichtiges Puzzleteil".

Gegenstand der Betrachtung sei zudem die Belieferung des Stahlwerks von Thyssenkrupp im benachbarten Duisburger Stadtteil Bruckhausen mit grünem Wasserstoff und Sauerstoff.
Die Studie soll Mitte kommenden Jahres erscheinen und Grundlage für die folgende Projektentwicklung bilden. Zu den Projektkosten machen die Partner derzeit keine Angabe. Jedoch wollen sie das Projekt für Investoren öffnen: Diese können sich an der Projektentwicklung beteiligen und Anteile an der neu zu gründenden Betreibergesellschaft erwerben.
Modular aufgebauter Elektrolyseur
Das gemeinsame Projekt umfasst den Bau zweier neuer Pipelines für den Transport von Wasser- und Sauerstoff von Walsum zum weniger als drei Kilometer entfernt gelegenen Stahlwerk. Der Standort Walsum verfügt zudem über eine Anbindung ans bestehende Erdgasnetz, das perspektivisch auch für den Transport genutzt werden könnte. Ein Anschluss ans Höchstspannungsnetz soll die Versorgung mit grünem Strom für die Elektrolyse sichern. Ein Großbatteriespeicher soll die Netzstabilität gewährleisten.
Wie die Partner mitteilen, werde die Elektrolyseanlage auf einem 15 Hektar großen Gelände − so groß wie 21 Fußballfelder − in Duisburg-Walsum errichtet. Den Bau übernimmt die Thyssenkrupp-Tochter Ude Chlorine Engineers. Der Elektrolyseur setzt sich aus vorgefertigten Standardmodulen zusammen. Dadurch lasse sich die Anlage einfach auf bis zu mehrere hundert Megawatt erweitern, heißt es. Die Partner visieren insgesamt eine Elektrolysekapazität von 500 MW an. Das wäre, so die Unternehmen, nach derzeitigem Stand die größte Elektrolyseanlage weltweit.
Steag-Geschäftsführer Ralf Schiele betont, der Aufbau und Betrieb einer Elektrolyseanlage in dieser Größenordnung würde nicht nur langfristig den Stahl- und Energiestandort Duisburg sichern, sondern die Stadt "mit einem Schlag zur Keimzelle einer erfolgreich florierenden, grünen Wasserstoffwirtschaft" machen.
Wasserstoffbedarf bei Thyssenkrupp
Wie der Stahlproduzent mitteilt, soll der grüne Wasserstoff zunächst in den bestehenden Hochöfen einen Teil des eingesetzten Kohlenstoffs ersetzen und später in neuen Direktreduktionsanlagen eingesetzt werden. Schon in den kommenden Jahren rechnet das Unternehmen durch die Umrüstung eines Hochofens mit einem jährlichen Bedarf von rund 20.000 Tonnen an grünem Wasserstoff.
Bis zum Jahr 2050 werde der Wasserstoffbedarf durch die schrittweise Umstellung des Anlagenparks auf etwa 720.000 Tonnen pro Jahr steigen. Mit einer Leistung von bis zu 500 MW könnte die geplante Elektrolyse auf dem Steag-Gelände bereits bis zu rund 75.000 Tonnen grünen Wasserstoff jährlich liefern. Dies sei genug für die erste Direktreduktionsanlage des Stahlherstellers.
Wasserstoff sei der Schlüssel, um den "großen Hebel umzulegen", den es bei der Senkung der CO2-Emissionen in der Stahlindustrie gibt, so Arnd Köfler, Produktionsvorstand bei Thyssenkrupp Steel. "Dabei ist es wichtig, frühzeitig zu planen. "Wir müssen heute die Weichen für die Versorgung stellen, um morgen klimaneutralen Stahl produzieren zu können. Diese Zusammenarbeit von drei Unternehmen aus der Region ist dabei ein wichtiges Puzzleteil".

Steag-Standort in Duisburg-Walsum
Bild: euroluftbild.de, Hans Blossey
Bild: euroluftbild.de, Hans Blossey
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Freitag, 04.12.2020, 12:44 Uhr
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