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Enerige & Management > Studien - Weiterhin hoher Fachkräftemangel bei Ingenieuren
Quelle: Fotolia / alphaspirit
STUDIEN:
Weiterhin hoher Fachkräftemangel bei Ingenieuren
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sehen einen signifikanten Engpass bei den Ingenieursberufen der Energie- und Elektrotechnik.
 
In ihrem aktuellen Ingenieurmonitor für das zweite Quartal berichten VDI und IW von „ersten konjunkturellen Bremsspuren“. Dennoch sei der Arbeitsmarkt in den Ingenieur- und Informatikberufen weiterhin von Engpässen geprägt. Einer Mitteilung zufolge weist die Engpasskennziffer 439 offene Stellen je 100 Arbeitslose aus. Immerhin liege dieser Wert noch unter der Kennziffer des zweiten Quartals 2022. Damals hatten die Partner 492 offene Stellen je 100 Arbeitslose ermittelt.
Laut dem VDI-Arbeitsmarktexperten Ingo Rauhut variieren die Engpässe je nach Beruf erheblich. Am größten sei die Engpasskennziffer mit 770 bei den Ingenieurberufen der Energie- und Elektrotechnik. Mit deutlichem Abstand folgen Bau/Vermessung/Gebäudetechnik und Architektur mit 532.

„Diese beiden Berufsfelder sind angesichts der Energiewende und der Krise auf dem Bau besonders zu betrachten und können zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels führen“, sagt Rauhut.

Bei einer regionalen Betrachtung der Ingenieur- und Informatikberufe gibt es ebenfalls große Unterschiede. Bezogen auf die regionalen spezifischen Arbeitsmärkte weisen Baden-Württemberg und Bayern im zweiten Quartal 2023 in den Ingenieurberufen Energie- und Elektrotechnik mit einer Relation von 1585 beziehungsweise 1156 offenen Stellen je 100 Arbeitslose die höchsten Engpässe auf.

Besonders viele offene Stellen in Bayern und Baden-Württemberg

Die Wissenschaftler und Verbandsexperten haben auch die 400 Kreise in Deutschland unter die Lupe genommen. Der höchste Anteil der Beschäftigten in Ingenieursberufen an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zeigte sich Ende 2022 mit 15,5 Prozent am VW-Standort Wolfsburg, gefolgt von Böblingen (9 Prozent), Ingolstadt (8,7 Prozent) und dem oberbayerischen Starnberg (8,2 Prozent). Bei den Informatikberufen liegt der Siemens-Standort Erlangen mit 7,1 Prozent vorne, gefolgt von Karlsruhe (4,7 Prozent) und München (4,5 Prozent).

Die Autoren weisen darauf hin, dass im Jahresvergleich zu 2022 in den Ingenieursberufen der Energie- und Elektrotechnik die Zahl der offenen Stellen um 11,7 Prozent zugenommen hat. Dabei habe der wachsende Druck bei der Umsetzung der Energiewende sicherlich eine Rolle gespielt, vermuten die Verfasser des Monitoringberichts. Insgesamt gab es im zweiten Quartal 2023 für Ingenieure der Energie- und Elektrotechnik 27.510 offene Stellen, für Informatiker sogar 57.150.

Die meisten offenen Stellen verzeichnet Bayern (37.870). An zweiter Stelle folgt Baden-Württemberg (27.970). „Zusammen vereinten diese beiden Bundesländer 38 Prozent des gesamten Stellenangebots und beeindruckende 42,7 Prozent in den Bereichen Informatik sowie Energie- und Elektrotechnik. Hier zeigt sich die hohe Bedeutung der Digitalisierung in Bayern und Baden-Württemberg“, schreiben die Autoren.

Der vollständige Ingenieurmonitor 2023/II  steht auf den Seiten des VDI zum Download zur Verfügung.
 

Fritz Wilhelm
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Donnerstag, 09.11.2023, 16:42 Uhr

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