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Enerige & Management > Wasserstoff - Werk für Wasserstoff-Stahl geplant
Bild: HyBalance
WASSERSTOFF:
Werk für Wasserstoff-Stahl geplant
Drei Unternehmen wollen den Bau und Betrieb eines wasserstoffbasierten Stahlwerks in industriellem Maßstab umsetzen. Der Elektrolyseur soll eine Kapazität von 1.000 MW haben.
 
Bislang handelt es sich um eine Absichtserklärung: Die Liberty Steel Group hat ein „Memorandum of Understanding“ mit Paul Wurth und der Stahl-Holding-Saar unterzeichnet, teilten die Unternehmen mit. Dabei soll der Bau und Betrieb eines wasserstoffbasierten Stahlwerks in Dünkirchen in Frankreich geprüft werden.

Am Standort des dortigen Stahlunternehmens GFG Alvance Aluminium Dünkirchen sollen dazu zwei weitere Anlagen errichtet werden: zum einen eine Anlage zur Herstellung von „direktreduziertem Eisen“ mit einer Kapazität von zwei Mio. Tonnen im Jahr, zum anderen ein Wasserstoff-Elektrolyseur mit einer Leistung von 1.000 MW.

Die Stahlherstellung erfolgt heute überwiegend durch eine kohlebasierte Verarbeitung von Eisenerz im Hochofen. Dabei werden große Mengen CO2 emittiert. Die Stahlherstellung mit Wasserstoff geht einen anderen Weg. Dabei wird zuerst direktreduziertes Eisen (DRI) mithilfe von Wasserstoff hergestellt. Dieser noch relativ poröse Stoff, auch Eisenschwamm genannt, kann zwischengelagert werden. In einem weiteren Prozess wird in einem Elektrolichtbogenofen, bei dem ebenfalls Wasserstoff zum Einsatz kommt, dann Rohstahl hergestellt.

 


Die Stahlproduktion mit Kohle und mit Wasserstoff. 
Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken. Quelle: Dena


Eisenschwamm kann verschickt werden

Die Anlage in Dünkirchen soll zu Beginn direktreduziertes Eisen mit einer Mischung aus Wasserstoff und Erdgas als Reduktionsmittel herstellen, „um dann nach Fertigstellung der Elektrolyse-Produktionseinheit zu 100 % auf Wasserstoff umzustellen“, heißt es weiter. Das produzierte DRI werde hauptsächlich im Elektrolichtbogenofen von Liberty Ascoval in Frankreich Verwendung finden. Überschüsse sollen in den Stahlwerken von Liberty in Ostrava (Tschechien) und Galati (Rumänien) sowie in den Werken von Dillinger und Saarstahl in Deutschland verwendet werden.

Nachdem sich die ersten Machbarkeitsstudien als erfolgreich erwiesen haben, wollen die Partner nun eine weitergehende kommerzielle und technische Machbarkeit des Projekts prüfen. Die Liberty Steel Group mit Sitz in London ist ein weltweit agierendes Stahl- und Bergbauunternehmen mit rund 30.000 Mitarbeiter. Paul Wurth aus Luxemburg ist Mitglied der SMS-Gruppe und nach eigenen Angaben führend im Markt für die Planung und den Bau von kompletten Hochöfen. Zur Stahl-Holding-Saar gehören die Unternehmen Dillinger und Saarstahl als Weiterverarbeiter von Stahl. 
 

Stefan Sagmeister
Chefredakteur
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Montag, 22.02.2021, 17:00 Uhr

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