• Integrierte Energiezentralen-Lösung für kommunale Versorger
  • VW-Tochter mit neuem dynamischen Allgemeinstrom-Tarif
  • Durch den Klimawandel gefährdete Länder
  • Russische Angriffstrupps in der Nähe der Transit-Pipeline
  • EnBW: Freileitungen sparen bis zu 20 Milliarden Euro
  • Tennet: Verkaufsgespräche mit Bund bislang ohne Ergebnis
  • Von der Fläche in den Speckgürtel
  • Wasserstoffnetz besteht Wintertest
  • LEE Bayern für eine zügige Energiewende in Bayern
  • AGFW fordert klare Regeln für Preisänderungsklauseln
Enerige & Management > Bilanz - Wertberichtigungen bei EnBW-Kraftwerken
Bild: Fotolia/Eisenhans
BILANZ:
Wertberichtigungen bei EnBW-Kraftwerken
Der Energiekonzern EnBW bilanziert für den Halbjahresabschluss Sonderbelastungen in Höhe von 1,25 Mrd. Euro. Stark bemerkbar machen sich dabei die Kohlekraftwerke.
 
Die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr stehen noch aus. Doch feststeht, dass sich die mittel- bis langfristigen Wirtschaftlichkeitsprognosen aufgrund der Marktprämissen geändert haben, wie EnBW mitteilt.

Vor dem Hintergrund gestiegener Anforderungen an den Klimaschutz und einer sich verschärfenden Klimagesetzgebung seien Wertberichtigungen in Höhe von 950 Mio. Euro bei der Erzeugungsinfrastruktur erforderlich, heißt es.

Zudem erhöht der Energiekonzern die Rückstellungen „für drohende Verluste aus nicht mehr kostendeckenden Strombezugsverträgen“ um 300 Mio. Euro. Diese „Drohverlustrückstellungen“ erfolgten deshalb, weil man sich verpflichtet habe, Kraftwerksbetreibern, von denen man beliefert werde, die Kosten für den Strom komplett zu ersetzen. Deren Kraftwerke könnten wie die von EnBW wegen der Rahmenbedingungen nicht mehr profitabel betrieben werden.

Die Wertberichtigungen sind laut EnBW rein bilanzieller Natur, sie wirken sich nicht auf das operative Halbjahresergebnis aus, auch nicht auf die Ergebnisprognose für 2021 und die Dividende.

Rund 700 Mio. Euro von insgesamt 1,25 Mrd. Euro betreffen die konventionellen Kraftwerke. Hinzu komme ein Wertberichtigungsbedarf von 250 Mio. Euro bei Offshore-Windparks. Grund für die Abschreibungen auf die Offshore-Anlagen seien in erster Linie bilanzielle Effekte etwa aus dem sogenannten EEG-Stauchungsmodell. Anlagenbetreiber erhalten bei diesem Finanzierungsmodell eine höhere Anfangsförderung, jedoch über einen kürzeren Zeitraum.

 
Auch bei seinen Offshore-Windparks, hier Baltic 2, muss EnBW Wertberichtigungen vornehmen
Quelle: EnBW / Jörn Tirgrath


Maßgeblich für die Wertberichtigung bei den Windkraftanlagen seien darüber hinaus neue Erkenntnisse über die Entwicklung der Windverhältnisse auf See und darüber, wie sich die Strompreise entwickeln werden. Das Unternehmen rechnet mit „leicht sinkenden Markterlösen“ im Vergleich zu bisherigen Erwartungen.
 

Manfred Fischer
© 2024 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 15.07.2021, 13:06 Uhr

Mehr zum Thema