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Enerige & Management > Österreich - Wettbewerbsbehörde ermittelt gegen Pelletsanbieter
Quelle: Fotolia / YuI
ÖSTERREICH:
Wettbewerbsbehörde ermittelt gegen Pelletsanbieter
Es besteht der Verdacht auf Preisabsprachen und Kartellbildung. Die Branche weist die Vorwürfe zurück: Die Preisunterschiede zwischen den Unternehmen seien höher als je zuvor. 
 
Die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) führte von 18. bis einschließlich 20. Oktober Hausdurchsuchungen bei Pelletsanbietern sowie bei einem Branchenverband in den Bundesländern Wien, Kärnten und Tirol durch. Laut der BWB besteht der Verdacht, „dass Pellethersteller und Pellethändler die Preise abgesprochen, Kunden aufgeteilt sowie den Absatz gemeinsam eingeschränkt bzw. kontrolliert haben.“

Etwa 4 % oder 160.000 der vier Mio. österreichischen Haushalte heizen der Behörde zufolge mit Pellets. Diese bildeten „einen notwendigen Bestandteil der Energieversorgung in Österreich.“ Auf Anfrage der Redaktion teilte die BWB mit, sie habe im Zuge der Ermittlungen „Papierunterlagen sowie elektronische Daten (Handydaten, E-Mails, Dateien) sichergestellt. Diese werden nun ausgewertet.“

Bestätige sich der Verdacht eines Verstoßes gegen das Kartellgesetz, werde die BWB beim Kartellgericht die Verhängung einer Geldbuße beantragen. Diese könne bis zu 10 % des Jahresumsatzes jedes der betroffenen Unternehmen ausmachen.
 
Der Geschäftsführer des Verbands Propellets Austria, Christian Rakos, wies die Anschuldigungen in einer Aussendung zurück und versicherte, „natürlich vollumfänglich mit den Behörden“ zu kooperieren. Gegen den Verdacht auf Kartellbildung sprechen laut Rakos drei Gründe.
  • Erstens seien die Preisunterschiede zwischen den Pelletsanbietern mit etwa 60 Euro pro Tonne höher als je zuvor. Im Durchschnitt der Jahre 2017 bis 2021 hätten sie nur rund zehn Euro pro Tonne betragen.
  • Zweitens seien die Preise in Österreich mit 633 Euro pro Tonne „signifikant niedriger“ als in Deutschland mit 743 Euro und in der Schweiz mit 673 Euro.
  • Drittens hätten die Pelletsanbieter „im laufenden Jahr bis Juli“ um rund 11 % weniger Pellets exportiert als im Vergleichszeitraum 2021: „Das bedeutet, dass heimische Hersteller der Versorgung des Heimmarkts Priorität eingeräumt und auf Gewinne aus dem Export in hochpreisigere Länder verzichtet haben.“
 

Klaus Fischer
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Freitag, 21.10.2022, 11:26 Uhr

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