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Enerige & Management > Österreich - Wien setzt auf Geothermie
Quelle: Fotolia / YuI
ÖSTERREICH:
Wien setzt auf Geothermie
Die Wien Energie stellte in unterirdischen Gesteinsformationen nahe der Stadt etwa 120 MW thermischer Leistung fest und will damit ab 2030 bis zu 125.000 Haushalte versorgen.
 
Ein Potenzial von bis zu 120 MW verwertbarer thermischer Leistung bieten die Heißwasservorkommen im Aderklaaer Konglomerat etwa acht Kilometer nordöstlich von Wien. Das steht nach der Fertigstellung eines 3-D-Modells der in etwa 3.000 Metern Tiefe gelegenen Gesteinsformation fest, meldete die Wien Energie, der Energiekonzern der österreichischen Bundeshauptstadt.

Geschäftsführer Michael Strebl geht davon aus, das Heißwasser im Rahmen der städtischen Fernwärmeversorgung nutzen und damit ab etwa 2030 bis zu 125.000 Haushalte versorgen zu können. Zurzeit basiert die Wiener Fernwärmeversorgung im Wesentlichen auf den Kraft-Wärme-Kopplungen (KWK) der Wien Energie sowie den thermischen Abfallverwertungsanlagen der Stadt. Wie berichtet, ist jedoch geplant, sie bis 2040 vollständig CO2-neutral zu gestalten. Der Anteil der Fernwärme an den Wiener Heizanlagen soll bis dahin auf etwa 56 % steigen. Zurzeit liegt er bei 40 %.

Weitere Forschungsarbeiten führt die Wien Energie bis zum Frühjahr 2022 durch. Dabei geht es unter anderem um die Durchlässigkeit der Gesteinsformation und um die Präzisierung des nutzbaren Wärmepotenzials, teilte ein Sprecher des Unternehmens der Redaktion mit. Nach Abschluss der Tätigkeiten wird über die Realisierung des Vorhabens entschieden. Das werde voraussichtlich „im Frühjahr/Sommer 2022“ erfolgen, berichtete der Sprecher der Redaktion. Ihm zufolge wandte die Wien Energie heuer etwa sieben Mio. Euro für das Projekt auf. Dazu kamen nicht näher bezifferte Förderungen aus Bundesmitteln.

Die Wien Energie hatte schon vor rund zehn Jahren versucht, die Geothermiepotenziale unterhalb der Stadt zu nutzen. Damals blieb der Erfolg indessen versagt: Eine Bohrung im Jahr 2012 wurde bis auf etwa 4.000 Meter Tiefe abgeteuft, ohne auf Heißwasser zu stoßen. In der Folge stellte das Unternehmen das Vorhaben ein. „Eine Fortsetzung des Projekts wäre zum jetzigen Zeitpunkt zu ungewiss und mit zusätzlichen Kosten verbunden“, hieß es damals.
 

Klaus Fischer
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Donnerstag, 25.11.2021, 13:40 Uhr

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