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Enerige & Management > Wasserstoff - Börsengang von Thyssenkrupp Nucera noch in diesem Sommer
Quelle: Shutterstock / Tomasz Makowski
WASSERSTOFF:
Börsengang von Thyssenkrupp Nucera noch in diesem Sommer
Der Essener Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp macht Ernst mit dem Börsengang seiner Wasserstofftochter Nucera. Noch vor der Sommerpause sollen die Aktien am Markt platziet sein.
 
Thyssenkrupp strebt eine Notierung der Nucera-Aktien im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse an. Der Erlös − der Industriekonzern erwartet etwa 500 bis 600 Millionen Euro − soll direkt in den Ausbau des Geschäftsbereichs der Alkalischen Elektrolyse (AEL) der Wasserstofftochter fließen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Thyssenkrupp den Börsengang für Nucera ins Auge gefasst, aufgrund der volatilen Marktbedingungen jedoch davon Abstand genommen. Sofern das Marktumfeld nun mitspiele, soll die Platzierung der Aktien noch vor der Sommerpause erfolgen, erklärt der Konzern in einer Mitteilung vom 12. Juni.

Als "globaler Elektrolysetechnologieführer für grünen Wasserstoff" soll dadurch Nucera noch sichtbarer werden, wie Miguel Angel Lopez Borrego mitteilt. Der Vorstandsvorsitzende der Thyssenkrupp AG ergänzt: "Gleichzeitig wollen wir wesentlich das Wachstum eines Unternehmens begleiten, das die grüne Transformation ermöglicht. Ein potenzieller Börsengang würde den finanziellen Spielraum von Thyssenkrupp Nucera erweitern." Die AG werde langfristiger Aktionär des Wasserstoffunternehmens bleiben. Der Minderheitsaktionär Industrie De Nora hält 34 Prozent an Nucera und beabsichtigt, wie es weiter heißt, die langjährige Partnerschaft mit dem Essener Konzern fortzuführen.

Bereits 600 Projekte realisiert

Im Bereich Chlor-Alkali greift Nucera eigenen Angaben zufolge auf eine Projekterfahrung von über fünf Dekaden zurück. Darauf gründet das Unternehmen seine Expertise zur Entwicklung der alkalischen Elektrolyse. Nucera stellt Module mit einer Einzelleistung von 20 Megawatt her, die zusammengeschaltet mithilfe regenerativen Stroms grünen Wasserstoff im Industriemaßstab produzieren. Über 600 Projekte habe man realisiert, 240.000 Elektrolysezellen produziert und über 10.000 MW Elektrolyseleistung installiert, heißt es aus Essen. Nicht zuletzt solle die AEL auch helfen, die CO2-Emissionen der konzerneigenen Stahlproduktion zu senken − im Vergleich zur konventionellen Stahlerzeugung um bis zu 95 Prozent.

Laut dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung IFAM ist die AEL historisch am weitesten verbreitet. Hierbei wird dem Wasser etwa Kaliumhydroxid zugegeben. Ein Nachteil ist der geringe untere Teillastbereich, das heißt, dass sich bei Nutzung eines fluktuierenden Stromangebots nicht die gesamte Bandbreite als elektrische Last abnehmen lässt. Andere Elektrolysetechnologien sind die PEM (Protonenaustauschmembran-Elektrolyse) und die AEM (Anionenaustauschmembran-Elektrolyse).
 

Davina Spohn
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