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Enerige & Management > Stromnetz - Investitionen in Netzausbau erreichen Rekordwerte
Erdkabelverlegung im Rahmen des Nordlink-Projekts, Bild: Tennet
STROMNETZ:
Investitionen in Netzausbau erreichen Rekordwerte
Mit dem aktuellen Stand des Ausbaus der Höchstspannungsnetze befasst sich der neueste Monitoringbericht der Bundesnetzagentur.
 

Nach Zahlen aus dem Entwurf des aktuellen Monitoringberichts, der E&M vorliegt, sind 22 Projekte im Bereich des 380-kV-Netzes geplant, für die nach dem Energieleitungsbaugesetz (EnLAG) ein vordringlicher Realisierungsbedarf besteht. Für sechs davon soll eine teilweise Erdverkabelung möglich sein. Die Gesamtlänge der Leitungen im Bereich EnLAG beträgt 1.831 Kilometer. Acht befinden sich in laufenden Raumordnungsverfahren, 271 vor dem oder im Planfeststellungsverfahren, 558 Kilometer sind genehmigt und vor dem Bau oder bereits im Bau. 994 Kilometer sind fertiggestellt.

Der Bundesbedarfsplan enthält derzeit 43 Vorhaben. Für sie gilt, dass "die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und der vordringliche Bedarf zur Gewährleistung eines sicheren und zuverlässigen Netzbetriebes" festgestellt wurden. Von diesen 43 sind 16 als länderübergreifende Projekte nach dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz gekennzeichnet. Bei acht handelt es sich um Gleichstrom-Vorhaben, teilweise mit Erdkabeln.

Die Gesamtlänge der Leitungen liegt hier aktuell bei etwa 5.868 Kilometern. Im Berichtszeitraum (3. Quartal 2020) befanden sich etwa 753 Kilometer vor dem Genehmigungsverfahren. Bei 1.710 Kilometern werden Raumordnungs- oder Bundesfachplanungsverfahren durchgeführt. 2.724 Kilometer sind vor dem oder im Planfeststellungs- oder Anzeigeverfahren. Genehmigt, vor dem oder im Bau sind 254 Kilometer. 511 Kilometer sind in Betrieb.

Monitoring, Phasenschiebertrafos und Netzbooster

Neben dem Netzausbau befasst sich der Monitoringbericht auch mit Maßnahmen zur Optimierung und Verstärkung der Übertragungsnetze. Das sind etwa die Umrüstung einer Trasse von 220 auf 380 kV oder auch Freileitungsmonitoring. Dabei werden die Leitungen entsprechend der Witterung belastet, bei Wind und Kälte können sie mehr Strom transportieren.
 

 

Durch den Einsatz von Phasenschiebetransformatoren lassen sich ebenfalls Verbesserungen bei der Netzbelastung erzielen. Geplant ist auch der Einsatz sogenannter Netzbooster − riesige Batteriespeicher, die bei Netzstörungen sofort einspringen. Mit diesem 2Rückhalt" können die Stromtrassen stärker ausgelastet werden, da keine Reservekapazitäten für eventuelle Ausfälle mehr freigehalten werden müssen.

Weitere Möglichkeiten bieten der Einsatz von Hochtemperaturseilen oder die Installation zusätzlicher Stromkreise auf bestehenden Masten sowie der Neubau von Leitungen mit höherer Übertragungskapazität in bestehenden Trassen.

Die Redispatch-Kosten, die für Netzsicherheitsmaßnahmen anfallen, lagen laut Monitoringbericht im Jahr 2019 mit rund 1,28 Mrd. Euro niedriger als 2018 mit 1,48 Mrd. Euro. Für 2020 wird wiederum ein Anstieg von 5 % erwartet.

Die Übertragungsnetzbetreiber haben 2019 insgesamt 2,73 Mrd. Euro in den Netzausbau investiert, für 2020 sieht der Plan einen Rekordwert von 4,89 Mrd. Euro. Vor zehn Jahren waren es 838 Mio. Euro.

 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Freitag, 22.01.2021, 14:28 Uhr

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