Der Energiekonzern Eon errichtet eine Energierückgewinnungsanlage im belgischen Willebroek. Synthesegas muss dann nicht mehr verbrannt werden.

 

Eon investiert in den Bau einer Energierückgewinnungsanlage für den Produktionsstandort von Imerys im belgischen Willebroek. Das teilte der Konzern am 21. Juni mit. Das im Produktionsprozess entstehende Synthesegas soll künftig als Energiequelle für das neue Industriekraftwerk genutzt werden.

Die Energierückgewinnungsanlage wird von Eon Power Plants Belgium, einer 100-prozentigen Tochtergesellschaft, gebaut und betrieben. Die Aufnahme des kommerziellen Betriebs ist für die zweite Hälfte des Jahres 2025 geplant. 

Imerys ist ein Anbieter von Speziallösungen auf Mineralienbasis für die Industrie mit einem Umsatz von 4,3 Milliarden Euro und 14.000 Beschäftigten im Jahr 2022. Das Unternehmen stellt leitfähige Additive her, die für Lithium-Ionen-Batterien und technische Polymeranwendungen benötigt werden. Infolge der rasanten Entwicklung der E-Mobilität und der damit einhergehenden Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien hat Imerys beschlossen, die Produktionskapazität auszubauen. Bei der Produktion wird allerdings viel Wärme freigesetzt und es entstehen erhebliche Mengen an Synthesegas. Das Synthesegas, das hohe Konzentrationen von Wasserstoff und Kohlenstoffmonoxid enthält, wird derzeit noch verbrannt.

Eon wird am Standort von Imerys eine Anlage bauen, um die Energie aus dem Synthesegas durch die Erzeugung von Dampf zurückzugewinnen und damit zu verwerten. Die Anlage wird Strom in einer hocheffizienten Dampfturbine mit einer Leistung von bis zu 29 MW erzeugen. Die nicht am Standort verbrauchte Strommenge wird in das öffentliche Netz eingespeist. 

Eon Power Plants Belgium hat sein Büro in Mechelen und konzentriert sich nach eigenen Angaben auf Energielösungen für größere Industriekunden. Eon Power Plants Belgium betreibt derzeit Anlagen bei Oleon in Ertvelde, bei Promat (Etex Building Performance) in Tisselt und bei Dow Benelux in Terneuzen.