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Quelle: Quelle: Vaillant
WÄRME:
Klarer Trend zum Heizen mit Erneuerbaren
Beim Neubau von Wohngebäuden ist die Wärmepumpe inzwischen erste Wahl: Bei den meisten der 2022 fertiggestellten Häuser kommt die Technik zum Einsatz. Auch sonst gibt es klare Trends.
 
Wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervorgeht, lag der Anteil von Wärmepumpen als primäre Heizquelle im vergangenen Jahr bei 57 Prozent. Im Jahr 2021 waren es noch 50,6 Prozent, 2015 nur 31,4 Prozent. Vor allem in Ein- und Zweifamlienhäusern sind sie mittlerweile Standard, hier lag ihr Anteil bei mehr als 60 Prozent. Deutlich seltener war der Einsatz in Mehrfamilienhäusern (35,8 Prozent), die zu 21,4 Prozent mit Fernwärme und zu 34,0 Prozent mit Erdgas beheizt werden.

Auch insgesamt geht der Trend hin zum umweltschonenderen Heizen: In immer mehr neuen Wohngebäuden in Deutschland werden regenerative Energien zum Heizen genutzt. Drei Viertel (74,7 Prozent) der 2022 fertiggestellten Wohngebäude werden ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energien beheizt. Wie Destatis am 12. Juni weiter mitteilte, stieg dieser Anteil gegenüber 2021 (70,7 Prozent) um 4 Prozentpunkte. 2015 hatte er noch bei 61,  Prozent gelegen. Von den neu gebauten Einfamilienhäusern werden 77,0 Prozent ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energieträgern beheizt, bei Zweifamilienhäusern sind es 80,9 Prozent und bei den Häusern mit drei oder mehr Wohnungen 58,7 Prozent.

Als primäre, also überwiegend für das Heizen eingesetzte Energiequelle werden erneuerbare Energien in mehr als der Hälfte (61,4 Prozent) der 103.525 im Jahr 2022 fertiggestellten Wohngebäude eingesetzt (2015: 38,0 Prozent).

Zu den erneuerbaren Energien bei Heizungen zählen neben Erd- oder Luftwärmepumpen (Geothermie oder Umweltthermie) auch Solarthermie, Holz (zum Beispiel Pelletheizungen oder Kaminöfen), Biogas/Biomethan sowie sonstige Biomasse. Zu den konventionellen Energieträgern werden Öl, Gas und Strom gerechnet. Fernwärme stellt eine weitere Energiequelle dar, die in der Statistik weder zu den erneuerbaren noch zu den konventionellen Energieträgern gezählt wird.

Ölheizung spielt bei Neubauten keine Rolle mehr

Als zweitwichtigste primäre Energiequelle wurde im Jahr 2022 in 28,0 Prozent der Neubauten Erdgas eingesetzt. Der Anteil von Gasheizungen als primäre Energiequelle nahm in den vergangenen Jahren allerdings kontinuierlich ab. 2021 hatte er noch bei 34,4 Prozent und 2015 bei 51,5 Prozent gelegen. Primär mit Fernwärme beheizt wurden 8,0 Prozent der neuen Wohngebäude (2015: 7,8 Prozent). Ölheizungen wurden nur noch in 440 neuen Wohnhäusern als Primärheizung eingesetzt, das waren 0,4 Prozent der Neubauten (2015: 1.195 beziehungsweise 1,1 Prozent). 

Wurde in neuen Wohngebäuden eine zusätzliche weitere (sekundäre) Energiequelle eingesetzt, waren dies bevorzugt Strom (12,9 Prozent) sowie die erneuerbaren Energieträger Solarthermie (11,9 Prozent) und Holz (11,3 Prozent). 

Der Trend zum Heizen mit erneuerbaren Energien zeigt sich auch beim Planen weiterer neuer Wohngebäude: 83,1 Prozent der 2022 genehmigten rund 110.700 Wohngebäude sollen ganz oder teilweise mit erneuerbaren Energien beheizt werden. Als primäre Energiequelle werden erneuerbare Energieträger in gut drei Viertel (75,7 Prozent) der genehmigten Wohngebäude eingesetzt. Meist handelt es sich auch hier um Wärmepumpen: Sie kommen in 71,0 Prozent der genehmigten Neubauten als primäre Heizung zum Einsatz. Erdgas als häufigster konventionelle Energieträger spielt mit einem Anteil von 13,9 Prozent bei der zukünftigen Planung eine immer geringere Rolle.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Montag, 12.06.2023, 11:48 Uhr

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