• Brückentag beruhigt den CO2-Markt
  • Heizungsspezialist wird Stromanbieter
  • Erste Turbine für Windpark Baltic Eagle installiert
  • Doppelspitze in Bad Tölz
  • Wuppertal sucht Anschluss an Thyssengas-Netz
  • Enel verdient deutlich mehr und bestätigt Ausblick
  • „Smarter“ Betrieb von Wärmepumpen entlastet Stromnetz
  • RWE startet weiteres Projekt im Rheinischen Revier
  • In Dersum kommt der Strom jetzt vom Kirchendach
  • Solarpark für Betonherstellung
Enerige & Management > Kernkraft - Alle Brennelemente aus Philippsburger Reaktor entfernt
Spektakuläre Rückbauaktion: Kühlturmsprengung am Standort Philippsburg im Mai 2020. Quelle: EnBW
KERNKRAFT:
Alle Brennelemente aus Philippsburger Reaktor entfernt
In den beiden EnBW-Kernkraftwerksblöcken in Philippsburg (Baden-Württemberg) befinden sich keine Brennelemente mehr. Die letzten wurden jetzt ins Zwischenlager gebracht.
 
Nachdem Block 1 bereits im Jahr 2016 frei von Brennelementen ist, wurde dieser Schritt jetzt auch bei Block 2 vollzogen, teilte Betreiber EnBW mit. Beide Anlagen befinden sich im Rückbau. Die Brennelemente wurden in dafür vorgesehene Castor-Behälter verpackt und werden im Brennelemente-Zwischenlager Philippsburg (BZP) aufbewahrt. Das Zwischenlager wird seit 2019 von der staatlichen BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH betrieben.

Seit März 2022 wurden nach Angaben von EnBW alle 734 verbrauchten Brennelemente nach und nach in insgesamt 40 Transport- und Lagerbehälter verpackt und in das auf dem gleichen Gelände befindliche staatliche Zwischenlager transportiert. Der gesamte Prozess der Beladung und des Transports der Behälter wurde von der zuständigen Aufsichtsbehörde – dem Umweltministerium Baden-Württemberg – sowie von behördlich beauftragten unabhängigen Gutachtern überwacht.

Der Block 2 in Philippsburg produziert seit Ende 2019 keinen Strom mehr. Mit dem Rückbau der Anlage hat die EnBW im Jahr 2020 begonnen. Mit der jetzt abgeschlossenen Auslagerung der Brennelemente ist der Weg frei für Rückbauarbeiten am Reaktordruckbehälter. Dabei sollen in den nächsten Monaten zunächst die Einbauten demontiert und zerlegt werden. Das ist wiederum die Voraussetzung für die Demontage des Reaktordruckbehälters und anderer Großkomponenten. Die EnBW geht davon aus, dass der Rückbau der beiden Kraftwerksblöcken am Standort Philippsburg jeweils zehn bis 15 Jahre dauern wird.

Das letzte noch in Betrieb befindliche Kernkraftwerk der EnBW wird am 15. April heruntergefahren. Das hat das baden-württembergische Umweltministerium am 11. April bestätigt, nachdem es vor wenigen Tagen die Genehmigung für Stilllegung und Rückbau erteilt hatte. Mit der Demontage soll im Sommer begonnen werden.

Gelohnt hat sich die Laufzeitverlängerung über den ursprünglich vereinbarten Abschalttermin am 31. Dezember 2022 übrigens nicht. Durch den Weiterbetrieb und die Verschiebung der bereits fest geplanten Rückbauarbeiten hat sich laut dem Energiekonzern ein Defizit im unteren dreistelligen Millionenbereich ergeben.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
+49 (0) 8152 9311 15
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Dienstag, 11.04.2023, 12:01 Uhr

Mehr zum Thema