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Enerige & Management > Gas - Aus für Gas aus Groningen - mit befristeter Hintertür
Quelle: Pixabay / Rudy and Peter Skitterians
GAS:
Aus für Gas aus Groningen - mit befristeter Hintertür
Die Regierung der Niederlande hat das Ende der Erdgasförderung aus der größten europäischen Lagerstätte für Erdgas per 1. Oktober beschlossen.
 
Nach rund 60 Jahren wird Ende dieser Woche das letzte Erdgas aus dem Gasfeld in Groningen geholt. Das hat die geschäftsführende Regierung von Mark Rutte am 22. September beschlossen. Das Gas aus Groningen versorgte zu seinen besten Zeiten rund 90 Prozent der niederländischen Haushalte und einen Teil der europäischen Nachbarn mit Erdgas.

Zuletzt deckte das L-Gas aus Groningen noch 4 Prozent des niederländischen Bedarfs. Die Regierung in Den Haag hatte die Förderung in den letzten Jahren stark zurückgefahren, weil die Ausbeutung der Lagerstätte immer wieder zu seismischen Zwischenfällen führte. Die Forderungen aus der örtlichen Bevölkerung nach einem Ende der Erdgasproduktion waren deswegen in den letzten Jahren immer lauter geworden. Die Regierung hatte dem in der Vergangenheit Rechnung getragen und die Förderung schrittweise auf nahezu null reduziert. Aus diesem Grund muss auch das nordwestdeutsche L-Gas-Versorgungsgebiet bis 2029/30 schrittweise auf H-Gas umgestellt werden.

Angesichts der infolge des Ukrainekriegs ausgebrochenen Versorgungskrise hatte Den Haag jedoch die Förderung in Groningen vorübergehend wieder erhöht, um den europäischen Gasmarkt zu entlasten. Diesen Juni hatte die Regierung dann angekündigt, Groningen zum 1. Oktober zu schließen. Diesen Vorschlag hat das Kabinett jetzt angenommen.

Förderanlagen müssen demontiert werden - aber nicht gleich

Außerdem soll ein Gesetz eingebracht werden, nach dem alle Förderanlagen demontiert werden müssen. Es soll allerdings erst im nächsten Jahr in Kraft treten. Das würde es ermöglichen, die Förderung in den nächsten Monaten wieder aufzunehmen, wenn es im kommenden Winter erneut zu Engpässen auf dem Gasmarkt käme. Die Regierung würde die Notwendigkeit, die Förderung in Groningen vorübergehend wieder aufzunehmen, vor allem dann sehen, wenn die Temperaturen für mehrere Tage unter minus 6,5 Grad sinken. „Nach dem nächsten Winter“, heißt es in einer Mitteilung, „werden die Behörden die Lage erneut bewerten und, wenn nötig, zusätzliche Maßnahmen beschließen, um die Versorgung nach der endgültigen Schließung des Feldes sicherzustellen.“ Die definitive Schließung ist nach heutigem Stand für Oktober 2024 vorgesehen.
 

Tom Weingärtner
© 2024 Energie & Management GmbH
Montag, 25.09.2023, 12:20 Uhr

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