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Enerige & Management > Stromnetz - Booster soll für bessere Netzauslastung sorgen
Visualisierung des Kupferzeller Netzboosters. Quelle: Transnet
STROMNETZ:
Booster soll für bessere Netzauslastung sorgen
Transnet BW darf im baden-württembergischen Kupferzell einen großen Batteriespeicher bauen. Er soll eine höhere Auslastung des Übertragungsnetzes ermöglichen.
 
Das Regierungspräsidium Stuttgart hat grünes Licht für die Errichtung des sogenannten Netzboosters in Kupferzell im nordwürttembergischen Hohenlohekreis gegeben. Damit kann der Übertragungsnetzbetreiber Transnet BW jetzt mit dem Bau beginnen, vorbereitende Arbeiten laufen bereits seit Herbst.

Bei dem Netzbooster handelt es sich um einen Batteriespeicher, der eine Leistung von 250 MW für rund eine Stunde zur Verfügung stellen kann. Er soll, etwa wenn Betriebsmittel ausfallen, in Sekundenbruchteilen einspringen und für Entlastung im Höchstspannungsnetz sorgen, bis andere Redispatch-Maßnahmen organisiert sind. Mit diesem Puffer müssen im normalen Netzbetrieb keine Notfallreserven mehr freigehalten werden, die Übertragungsleitungen können also mit der vollen Leistung betrieben werden.

„Der Netzbooster ist ein Leuchtturmprojekt für die Energiewende. Die Technologie ermöglicht uns, das bestehende Stromnetz stärker auszulasten und mehr grünen Strom einzuspeisen. Außerdem können wir die Kosten für den Netzausbau deutlich senken und so dafür sorgen, dass die Energiewende bezahlbar bleibt“, erklärte dazu Werner Götz, Sprecher der Geschäftsführung von Transnet BW.

Der offizielle Baustart mit dem symbolischen ersten Spatenstich ist für 10. Juni vorgesehen. Transnet realisiert den Netzbooster in modularer Bauweise gemeinsam mit Fluence Energy als Generalunternehmer. Die Lieferung der einzelnen Komponenten soll noch in diesem Jahr erfolgen. Die Inbetriebnahme des Boosters, dessen Kosten bei 200 Millionen Euro liegen dürften, ist für 2025 geplant.

Im Vorfeld hatte es massive Proteste aus der Bevölkerung und der Kommunalpolitik gegeben. Vor allem die Möglichkeit eines Feuers in der Anlage sorgte für Ängste. Während die Bedenken im Kupferzeller Gemeinderat mittlerweile ausgeräumt werden konnten, stellt sich eine Bürgerinitiative weiter gegen das Vorhaben und hat rund 3.000 entsprechende Unterschriften eingesammelt.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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