Der Chef tritt ab, macht aber keinen Platz frei: Die Energieversorgung Mittelrhein AG wird den Vorstand nach dem bevorstehenden Ausscheiden von Josef Rönz verschlanken.

 

Die Energieversorgung Mittelrhein AG (EVM) schließt den Umbau der Geschäftsführung Mitte des Jahres ab. Ab Juni gibt es nur noch ein Vorstandsduo, weil der langjährige Vorsitzende Josef Rönz den rheinland-pfälzischen Versorger verlässt und für ihn kein Ersatz nachrückt.

Damit, teilt das in Koblenz ansässige Unternehmen mit, sei der Generationswechsel vollzogen. Schon im Dezember 2022 hatte EVM die Nachfolge für zwei absehbar in den Ruhestand wechselnde Manager geregelt (wir berichteten).

An die Stelle von Karlheinz Sonnenberg und Bernd Wieczorek waren bis Ende 2023 der kaufmännische Vorstand Mithun Basu und Vertriebsvorstand Christoph Hesse getreten. Mithun Basu und Christoph Hesse leiten die EVM ab 1. Juni dann als gleichberechtigte Vorstandsmitglieder, heißt es weiter.
 
Für Josef Rönz schließt sich nach mehr als 30 Jahren Tätigkeit für die EVM ein besonderes berufliches Kapitel. Zum Geschäftsführer stieg er 2008 auf, Vorstandsvorsitzender war er seit 2013. In Josef Rönz’ Ägide fiel 2014 die Fusion der damaligen Energieversorgung Mittelrhein GmbH mit der Koblenzer Elektrizitätswerk und Verkehrs-AG (KEVAG) sowie der Gasversorgung Westerwald zur Energieversorgung Mittelrhein AG. Mit dem Zusammenschluss bildete sich das größte Energieversorgungsunternehmen Rheinland-Pfalz’ mit etwa 128.000 Erdgas- und 222.000 Stromkunden. Heute hat die EVM rund 1.000 Beschäftigte.

Im Bereich der Erneuerbaren Energien verwirklichte die EVM seither unter anderen eine Biogasanlage in Boppard, einen Solarpark in Hachenburg und einen Windpark in Höhn. Eine strategische Partnerschaft ging die EVM auch mit den Stadtwerken Andernach ein, deren Gründung der Versorger unterstützte. Zu den Herausforderungen in Josef Rönz’ Amtszeit zählte die Flutkatastrophe im Ahrtal. Dort baute die EVM in kurzer Zeit für mehr als 25 Millionen Euro das zerstörte Erdgasnetz wieder auf.