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Enerige & Management > Unternehmen - Wärmepumpe im Altbau: EWE und Viessmann kooperieren
Eine Wärmepumpe von Viessmann. Quelle: Viessmann Climate Solutions
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Wärmepumpe im Altbau: EWE und Viessmann kooperieren
EWE und der Hersteller Viessmann Climate Solutions arbeiten nun zusammen. Rasche Umrüstungen auf Wärmepumpe sind das Ziel. Derweil baut EWE das Gasgeschäft zurück.
 
Im Fokus der Partnerschaft von EWE und Viessmann Climate Solutions steht der Umbau von Heiztechnik im privaten und gewerblichen Bereich mit Wärmepumpen, teilten die Unternehmen am 16. Februar mit. Ziel von EWE sei es dabei, Kundinnen und Kunden auch kurzfristig bedienen zu können.

„Mit Viessmann haben wir daher Flexibilitäten vereinbart, um auf Marktschwankungen entsprechend reagieren zu können“, erklärt Oliver Bolay, Geschäftsführer EWE Vertrieb. EWE werde durch die Partnerschaft entsprechende Technik zur Verfügung haben, um die Kundschaft schneller bedienen zu können. Wärmepumpen-Installationen sollen damit innerhalb weniger Wochen erfolgen können.

Gasgeschäft an zwei Stellen gestrichen

In Neubauten ist die Technik bereits vielfach Standard und die am häufigsten verbaute Heizung. Aber auch in Bestandsgebäuden kann eine Wärmepumpe Gas- und Ölheizungen ersetzen. „Darauf haben wir uns eingestellt und vollziehen den Wandel bereits. Neubaugebiete schließen wir nicht mehr ans Gasnetz an, unsere Kundschaft bekommt stattdessen Wärmepumpen, Photovoltaik und Hausspeicher oder einen Anschluss an ein Wärmenetz, wo dieses verfügbar ist“, sagt Bolay. Zudem bietet EWE seit vergangenem Jahr keine Brennwertheizungen im Contracting mehr an.

Viessmann hatte Anfang Januar den Verkauf seiner Klimasparte einschließlich des Wärmepumpen-Geschäftes an Carrier Global zum Abschluss gebracht (wir berichteten). Für die mit Abstand größte Unternehmenssparte mit rund 1.200 Beschäftigten haben die Nordhessen 20 Prozent des Kaufpreises von 12 Milliarden Euro in Form eines Carrier-Global-Aktienpakets erhalten. Die Viessmann-Gruppe ist seitdem wie geplant zu einem der größten Carrier-Anteilseigner geworden. In der Viessmann-Gruppe verbleiben die Sparten Kältetechnik, Immobilien und Investments.

Mit dem Deal ging das Kerngeschäft des 1917 gegründeten Heizungsbauers Viessmann im rund fünfmal so großen Carrier-Konzern auf. Dem Handelsblatt sagte ein Insider im April 2023, Viessmann brauche zwar aus finanzieller Sicht nicht dringend einen Investor. „Aber eine Konsolidierung auf dem Wärmepumpen-Markt sei absehbar. (...) Wer weiter mitspielen wolle, brauche Größe und Skaleneffekte“. Zugleich würde sich Carrier über Viessmann einen größeren Zugang zum deutschen Markt beziehungsweise zu deutschen Handwerksbetrieben erkaufen.
 

Heidi Roider
Redakteurin und Chefin vom Dienst
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