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Enerige & Management > F&E - Fraunhofer IEG verstärkt Präsenz in der Lausitz
Arbeitsplätze des Fraunhofer IEG am neuen Standort Zittau. Quelle: Carla Schmidt Fotografie/Fraunhofer IEG
F&E:
Fraunhofer IEG verstärkt Präsenz in der Lausitz
Das Fraunhofer-Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG baut mit einem Standort in Zittau im Landkreis Görlitz seine Präsenz in der Lausitz aus.
 
Acht Standorte listet die Internetseite der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG auf. Zwei davon sind nun in der vom Braunkohleausstieg betroffenen Region Lausitz angesiedelt: In Cottbus, in der Niederlausitz, hat Fraunhofer IEG bereits einen Sitz, mit Zittau kommt nun einer in der Oberlaussitz dazu. Jetzt fand die offizielle Eröffnung der Büroräume in den Zittauer Mandauhöfen, einer ehemaligen Textilfabrik im Westen der rund 30.000 Einwohner zählenden Stadt, statt. 

Prof. Mario Ragwitz, neben Prof. Rolf Bracke Institutsleiter des Fraunhofer IEG mit Hauptsitz in Bochum, umreißt den Aufgabenschwerpunkt des neuen Fraunhofer-IEG-Standortes: "Mit dieser regionalen Kompetenz im Rücken wollen wir als Fraunhofer IEG hier die klimaneutralen Energiesysteme der Zukunft entwickeln und zum Einsatz bringen". Die Wissenschaftler erforschen beispielsweise Hochtemperaturwärmepumpen und Wärmenetze der nächsten Generation. Auch die Entwicklung innovativer Modelle zur Planung von Energieinfrastrukturen auf der Ebene der Transport- und Verteilnetze liege in ihrem Fokus. Ragwitz: "So können wir den Wandel gestalten und die darin liegenden Chancen für die Menschen ergreifen."

Teststände zu regenerativen Wärmequellen geplant

Am Standort Zittau wolle das Fraunhofer IEG "konkret, anwendungsnah und mit Blick auf die regionale Industrie" forschen, wie Dr. Clemens Schneider ergänzt, der als Arbeitsgruppenleiter den Standort Zittau leitet. Schneider forscht insbesondere an Technologien zur effizienten Wandlung verschiedener Energieformen wie Strom und Wärme. "Wir planen Test- und Demonstrationsstände, die zeigen, welche Rolle regenerative Wärmequellen − etwa Geothermie, Seethermie und Abwärme − in zukunftsfesten Wärmenetzen für Haushalte, Gewerbe und Industrie spielen."
 
Dr. Clemens Schneider (links) und Prof. Mario Ragwitz am neuen Standort des Fraunhofer IEG in Zittau
Quelle: Carla Schmidt Fotografie / Fraunhofer IEG

Die Forschungsarbeit zur Energiewende soll durch Zittau einen zusätzlichen Schub bekommen. So soll der neue Fraunhofer-Standort eng vernetzt sein mit der Hochschule Zittau/Görlitz, dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU und dem Institut für CO2-arme Industrieprozesse des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Auch eine Vernetzung mit dem Umwelttechnologiecluster Energy Saxony und dem Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) ist vorgesehen. Des Weiteren mit Anlagenbauer, Energieversorgern sowie den Stadtwerken der Region.

Die sächsische Landesregierung unterstützt das Gesamtbudget der Fraunhofer IEG − es liegt bei 12,2 Millionen Euro − für den Aufbau in der Oberlausitz mit rund 5,2 Millionen Euro. Zum Start in Zittau sind zunächst Arbeitsplätze in den Zittauer Mandauhöfen eingerichtet. In den nächsten Jahren sei auch ein Neubau eines eigenen Institutsgebäudes mit enger Anbindung an die Hochschule Zittau/Görlitz geplant, wie es seitens Fraunhofer heißt.
 

Zum Fraunhofer IEG

Seit 2019 ist das Fraunhofer-Institut für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG aktiv in der Gestaltung klimaneutraler Energiesysteme der Zukunft. Mit markt- und anwendungsnaher Forschung unterstützt es Energieversorger, Netzbetreiber, Industrieunternehmen, Technologieanbieter, Wohnungsbaugesellschaften und Kommunen. 

Zu den Themenfelder des Fraunhofer IEG gehören sektorengekoppelte Strom-, Gas- und Wärmenetze, Bohr- und Geotechnologien, Energie- und Verfahrenstechnik und Energiewirtschaft. Dazu kommen noch Georessourcen und Geowissenschaften sowie Speichersysteme und Wasserstoffinfrastrukturen. 

Das Fraunhofer IEG hat seine Hauptsitze in Bochum und Aachen und Standorte in Jülich, Cottbus, Zittau, Karlsruhe, ​Weisweiler und Holzkirchen.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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Montag, 26.06.2023, 15:18 Uhr

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