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Enerige & Management > Fusion - LNG-Terminal Stade gewinnt Fluxys als Investor und Betreiber
Bild: Fotolia, Joachim Wendler
FUSION:
LNG-Terminal Stade gewinnt Fluxys als Investor und Betreiber
Das geplante LNG-Terminal in Stade (Niedersachsen) hat ein bedeutendes Puzzlestück hinzugewonnen. Als Mitinvestor und Betreiber wird das belgische Unternehmen Fluxys einsteigen.
 
Der Umschlagplatz für verflüssigtes Erdgas (LNG) im norddeutschen Stade nimmt mehr und mehr Gestalt an. Mit dem belgischen Konzern Fluxys stößt eine Unternehmensgruppe zur Entwicklungsgesellschaft Hanseatic Energy Hub, die für den Aufbau und Betrieb des Terminals verantwortlich zeichnen will. Fluxys verfügt auf dem Gebiet der Gasinfrastruktur und dem Betrieb von LNG-Terminals über eine 30jährige Erfahrung. Der Vertrag mit der Betreibergesellschaft trete in Kraft, sobald die Fusionsfreigabe erteilt ist, heißt es in einer Mitteilung der Projektpartner.

Der Gas-Einspeisepunkt soll 2026 den Dienst aufnehmen und aus zwei Lagertanks und einer Verdampfungsanlage bestehen, die das flüssige Erdgas in Gasform zurückverwandelt. 12 Mrd. Kubikmeter jährlich soll die Kapazität der Regasifizierung zunächst betragen. In diesem Prozess ist fast vollständige Klimaneutralität das Ziel, indem überschüssige Wärme aus der lokalen Industrie bei der Wiederverdampfung zum Einsatz kommt. Das „Hub“ in Stade umfasst ferner projektierte Anlagen zur Gewinnung von Wasserstoff und Bio-LNG und befindet sich in unmittelbarer Nähe zu Unternehmen der Chemie-Industrie, mit denen CO2-arme Technologien weiterentwickelt werden sollen.

DUH fordert Planungsstopp - Fluxys betont Beitrag für die Energiewende

Gleichwohl gibt es auch Widerstände gegen das LNG-Projekt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) etwa beklagt in einem Rechtsgutachten, mit dem sie ihrer Forderung nach einem Planungsstopp Nachdruck verleiht, dass das Projekt überdimensioniert sei, Naturräume beeinträchtige und umweltschädlichem Frackinggas aus den USA ein Einfallstor nach Europa öffne. Andy Gheorghiu, DUH-Berater für Klima- und Umweltschutz, brandmarkt das LNG-Terminal als "absehbare Investitionsruine", da neue Gasinfrastruktur nur 30 bis 50 Jahre überdauere und zugleich die Energiewende blockiere.

Pascal De Buck, Geschäftsführer von Fluxys, betont dagegen den ökologischen Ansatz des Gesamtprojekts. Das LNG-Terminal „soll einen wesentlichen Beitrag zur deutschen Energiewende leisten, indem es einen zusätzlichen Einspeisepunkt für LNG und CO2-arme Gase schafft“. Mit Fluxys sei ein Partner mit an Bord, „der sich an der Entwicklung des Terminals beteiligt und dieses langfristig betreibt“, sagt Manfred Schubert, Geschäftsführer von Hanseatic Energy Hub. Das LNG-Terminal soll Auswirkungen auf Mobilität und Logistik haben. Es soll Drehscheibe für den Weitertransport von LNG sein und Schifffahrt sowie Schwerlastverkehr perspektivisch mit grünem LNG versorgen.
 

Volker Stephan
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Donnerstag, 04.03.2021, 15:51 Uhr

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