• Strom folgt CO2 und Gas nach unten
  • Habeck sieht die Energiewende auf Kurs
  • Netzbetreiber warnte Oranienburg bereits vor 7 Jahren
  • Wärmepumpen-Installateur expandiert ins PV-Geschäft
  • Augsburg nutzt Wärme von Rolls Royce
  • Habeck weist Vorwürfe zur Entscheidung über Atomausstieg zurück
  • Bundesrat gibt grünes Licht für Wasserstoffkernnetz
  • Solarpaket I und Klimaschutznovelle passieren Legislative
  • Erneuerbare Energien gehen auf die 60 Prozent zu
  • Strompreisänderungen: Auch künftig keine Rechtssicherheit
Enerige & Management > Niederlande - Gasunie startet Bau des nationalen Wasserstoffnetzes
Quelle: Fotolia / aldorado
NIEDERLANDE:
Gasunie startet Bau des nationalen Wasserstoffnetzes
Der niederländische Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie hat die Investitionsentscheidung für den ersten Abschnitt seines Wasserstoffnetzes getroffen. Die Arbeiten beginnen bald.
 
Das Wasserstoffnetz, das sich durch die Niederlande ziehen wird, soll auf eine Länge von 1.200 Kilometer kommen. Ab 2030 soll es nicht nur wichtige niederländische Industrieclustern − Eemshaven, Nordseekanalgebiet, Rotterdam, Zeeland und Limburg − miteinander verbinden. Auch Belgien soll daran angeschlossen werden. Über das Ruhrgebiet und Hamburg soll das Netz zudem an Deutschland anbinden.
 
Nun hat der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie die Investitionsentscheidung zum Bau des ersten Teils des Wasserstoffnetzes gefällt. Die Kosten für den ersten Netzabschnitt gibt er mit 100 Millionen Euro an. Die Kosten für das landesweite Wasserstoffnetz belaufen sich voraussichtlich auf 1,5 Milliarden Euro. Zuständig für die Umsetzung ist die Gasunie-Tochter Hynetwork Services. Diese hatte im vergangenen Jahr den staatlichen Auftrag dazu erteilt bekommen, das nationale Wasserstoffnetz der Niederlande zu entwickeln. Die Inbetriebnahme des ersten Bauabschnittes des Netzes sieht Gasunie im Jahr 2025 vor.

Die Bauarbeiten sollen Ende dieses Sommers in Rotterdam starten. Auf einer Länge von 30 Kilometern soll die Wasserstoffleitung zwischen dem Rotterdamer Stadtteil Pernis und dem Industrie- und Hafengebiet "Tweede Maasvlakte" (übersetzt Maaslakte 2) verlaufen. Bei Maasvlakte 2 handelt es sich um ein niederländisches Tiefbauprojekt, bei dem ein neuer Hafen und unterstützende Infrastruktur auf neu gewonnenem Land neben der Maasvlakte, dem bereits bestehenden Industrie- und Hafengebiet, errichtet wird. Ungefähr 2.000 Hektar sollen hinter einem vier Kilometer langen Deich urbar gemacht werden. Rotterdam soll mit zu einer wichtigen Wasserstoff-Drehscheibe in Europa werden.

Das nationale Wasserstoffnetz der Niederlande soll zu einem Großteil (85 Prozent) aus bereits bestehenden und durch den Rückgang des Erdgastransportes frei gewordenen Erdgasleitungen bestehen. Gasunie geht davon aus, dass die Wiederverwendung der Erdgasleitungen um 75 Prozent billiger ist als der Bau einer neuen Wasserstoffinfrastruktur.
 

Davina Spohn
Redakteurin
+49 (0) 8152 9311 18
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 28.06.2023, 14:36 Uhr

Mehr zum Thema