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Enerige & Management > Bilanz - Rheinenergie erhöht Ausbauziel bei Erneuerbaren um 50 Prozent
Quelle: Fotolia / Eisenhans
BILANZ:
Rheinenergie erhöht Ausbauziel bei Erneuerbaren um 50 Prozent
Die Rheinenergie AG erreicht 2022 mit 168 Millionen Euro in etwa das gleiche Ergebnis nach Steuern wie im Vorjahr. Die Investitionen sollen in den nächsten Jahren deutlich steigen.
 
Premiere in schwierigen Zeiten: „Es war ein bewegtes erstes Halbjahr und ein zweites bewegtes halbes Jahr bis jetzt“, sagte Andreas Feicht bei seiner ersten Jahrespressekonferenz als Vorstandsvorsitzender der Kölner Rheinenergie AG. Und er wies darauf hin, dass die Energiekrise noch nicht vorüber sei. Die Risiken für den nächsten Winter seien „zwar geringer als letztes Jahr, aber sie sind keineswegs beseitigt“. Sein Unternehmen sieht Feicht gut durch den vergangenen Winter gekommen. Nicht zuletzt dank der Politik.

„Die Bundesregierung hat eine hervorragende Arbeit geleistet“, sagte Feicht bei der Vorstellung des neuen Geschäftsberichts. Sie habe dazu beigetragen, dass die Gasversorgung soweit wie möglich gesichert wurde. Er lobte deren Einsatz für die Errichtung von LNG-Terminals und Maßnahmen wie die Verstaatlichung von Uniper. Auch für die Strom- und Gaspreisbremse fand er lobende Worte, obgleich damit große Probleme verbunden gewesen seien und in den Telefonservicezentren der Rheinenergie „in der Spitze 400 Leute“ beschäftigt waren – normalerweise seien es 79. Darüber hinaus hatte „Petrus ein Einsehen“, erklärte Feicht, warum man gut durch den Winter gekommen sei.

Starkes Kraftwerksgeschäft

Unter dem Strich verbucht das Unternehmen für 2022 ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 183 Millionen Euro. Das sind drei Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Nach Steuern stehen 168 Millionen Euro zu Buche – 5 Millionen Euro weniger als 2021. Die Umsatzerlöse fallen preisbedingt um 40 Prozent höher aus, 3,52 Milliarden Euro weist die Bilanz aus (2021: 2,52 Milliarden Euro). In der Rhein-Energie-Gruppe, zu der neben der Rheinenergie AG Tochtergesellschaften etwa im Kraftwerks-, Netz- und Handelsbereich sowie Erneuerbare Energien zählen, summieren sich Umsatzerlöse auf 9,34 Milliarden Euro nach 5,0  Milliarden im Jahr davor.

„Wir haben ein sehr, sehr bewegtes, turbulentes Jahr durchgemacht.“ Und man habe es gut geschafft, „durch diesen Sturm zu manövrieren“, sagte Birgit Lichtenstein, kaufmännische Vorständin des Energieunternehmens. Wesentlich positiv beeinflusst sei das Ergebnis durch den Erzeugungsbereich. Selbst im Sommer 2022 habe man in das Verbundnetz eingespeist und „über unsere Kraftwerke zahlreiche Ausfälle aus Frankreich und Großbritannien kompensiert“. Dies sei „in einer Phase hoher Preise extrem wichtig für die Stabilität im europäischen Verbundnetz“ gewesen.

Großwärmepumpe im Kölner Hafen

Lichtenstein verwies auf laufende Restrukturierungsprozesse im Konzern. Aktuell sei man dabei die Netzgesellschaft und technischen Netzservice und Netzabrechnung – beides noch bei Rheinenergie angesiedelt – neu aufzustellen. Bis 2025 werde dies gesellschaftsrechtlich abgebildet in einer großen Netzgesellschaft, so Lichtenstein. Parallel werde die IT-Landschaft schrittweise umgebaut.

Für Energiewende will das Unternehmen in Zukunft mehr Geld in die Hand nehmen, als bisher geplant, „In den nächsten zehn Jahren wollen wir 3,8 Milliarden Euro investieren“, sagte Feicht. Das sei „deutlich mehr als in der Vergangenheit“. Die Investitionen sollen insbesondere in die Infrastruktur fließen. Mehr als 800 Millionen Euro seien für das Stromverteilnetz vorgesehen, etwa 450 Millionen Euro sollen ins Fernwärmenetz gehen, 300 bis 400 Millionen Euro in die Fernwärmeerzeugung.

„Und dann werden wir noch viel Geld investieren in erneuerbare Energien und Energiedienstleistungen“, so Feicht. Das bisherige Ausbauziel von 400 MW habe ,man auf 600 MW erhöht. Beispielhaft nannte er die Installation einer Großwärmepumpe in Köln Niehl. Die Anlage soll 2027 in Betrieb gehen und eine Leistung von 150 MW haben.
 
Geschäftsentwicklung der Rheinenergie AG
Kennzahlen 2022 2021
Umsatzerlöse ohne Strom- und Energiesteuer (Mrd. Euro) 3,52 2,52
Ebitda (Mio. Euro) 247 245
Ergebnis vor Steuern (Mio. Euro) 183 180
Ergebnis nach Steuern (Mio. Euro) 168 173
Quelle: Rheinenergie
 

Manfred Fischer
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Freitag, 16.06.2023, 16:19 Uhr

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