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Enerige & Management > Wasserkraft - Offizieller Baustart für das Wasserkraftwerk Gratkorn
Quelle:E&M / Jonas Rosenberger
WASSERKRAFT:
Offizieller Baustart für das Wasserkraftwerk Gratkorn
Das Gemeinschaftskraftwerk von Verbund und Energie Steiermark am Fluss Mur in Österreich soll 2024 ans Netz gehen.
 
Nördlich von Graz in Gratkorn entsteht das neueste Gemeinschaftskraftwerk von Verbund und Energie Steiermark. Mit einer Leistung von 11 MW jährlich soll das Wasserkraftwerk am Fluss Mur ab 2024 etwa 54 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugen und so den Jahresstrombedarf von 15.000 Haushalten decken. Ebenso wie bei den bereits 2012 beziehungsweise 2013 fertiggestellten Kraftwerken an der Mur in Gössendorf (18,75 MW) und Kalsdorf (18,5 MW) teilen sich auch in Gratkorn Verbund und Energie Steiermark die Investitionskosten von rund 80 Mio. Euro zu jeweils 50 %.

Auf „drastische Weise“ zeige die aktuelle Entwicklung an den internationalen Energiemärkten die Dringlichkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien auf, sagte Michael Strugl, Vorstandsvorsitzender von Verbund, laut einer Mitteilung des Unternehmens anlässlich der Spatenstichfeier am 25. März. Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik seien die tragenden Säulen der erneuerbaren Energiezukunft. Auch die Vorstände der Energie Steiermark, Christian Purrer und Martin Graf, sehen das Projekt als weiteren „Meilenstein zur Klimawende“, darüber hinaus sei die Investition gerade in der Corona-Krise ein wichtiger Impuls für die regionale Wirtschaft und den Arbeitsmarkt.

Keine Proteste befürchtet

Die Planungen für das Kraftwerk laufen bereits seit dem Jahr 2008, der Beschluss für den gemeinsamen Bau des Kraftwerks war laut einer Mitteilung der Energie Steiermark im Dezember 2020 gefallen. Zu diesem Zeitpunkt sei das Projekt auch bereits in allen Instanzen der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) von den Naturschutzexperten des Landes und des Bundes genehmigt gewesen.

Mit Protestaktionen, wie es sie zuletzt beim Bau des Murkraftwerks in Graz-Puntigam 2016 gegeben hatte, rechne man nicht, sagte ein Sprecher von Verbund im Gespräch mit der Redaktion. Zum einen sei die Dringlichkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien mittlerweile von breiten Bevölkerungsgruppen erkannt worden. Zum anderen habe man schon zu Beginn der Planungen einen „sehr guten und konstruktiven Dialog“ mit den Anwohnern, Vereinen und Interessengruppen geführt.

Umfangreiche ökologische Begleitmaßnahmen wie eine Fischwandertreppe, die Umsiedlung von Schlangen, Vögeln und Fledermäusen sowie Aufforstungs- und Renaturierungskonzepte seien ebenso mitgeplant worden wie Angebote an die Anwohner. So soll beispielsweise eine neue Brücke für Radfahrer und Fußgänger über die Mur führen und 2,5 Kilometer neue Radwege entstehen.

In den kommenden Wochen soll nun die bauliche Umleitung der Mur fertiggestellt werden. Der Baubeginn für das Kraftwerk ist für den Sommer geplant, ans Netz gehen soll Gratkorn dann voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2024.
 

Katia Meyer-Tien
Redakteurin
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Montag, 28.03.2022, 15:11 Uhr

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